Das Musikerehepaar Simone Seiler und John Corbett aus Hagen war zum fünften Konzert der Initiative Schlosskonzerte ins Heimatmuseum gekommen. Es präsentierte unter anderem Stücke von Robert Schumann, Franz Schubert und Johannes Brahms. Anhand der facettenreichen Fantasie in c-Moll op. 35 von Louis Spohr zeigte Simone Seiler, was mit musikalischem Können und herausragender Technik aus dem 47-saitigen Instrument rauszuholen ist. „Nicht alle Fantasien für Klavier sind auf der Harfe zu realisieren“, erklärte John Corbett. Durch die Virtuosität des bestens aufeinander abgestimmten Duos erhielten die Klassiker aus früheren Zeiten jedoch ein neues, musikalisches Gewand.

Das Zusammenspiel von Klarinette und Harfe gefiel den Zuschauern Friedrich Dörpinghaus und Maria Stammerjohann: „Die Instrumente passen sehr gut zusammen“, waren sie sich einig. Der Hückeswagenerin waren sogar die Liedtexte von Schuberts „Ständchen“ und „Auf dem Wasser zu singen“ noch aus Kindertagen bekannt.

Auch wenn das Spiel auf der großen Konzertharfe eine besondere Anziehungskraft für Augen und Ohren besaß, so trat John Corbett musikalisch zu keiner Zeit in den Hintergrund. Besonders das Capriccio op. 73 des deutschen Harfenisten und Komponisten Frank Poenitz erforderte ein ausdrucksstarkes Spiel. Die Pause nutzten die Zuschauer, um die Pedalharfe und deren Technik ausgiebig in Augenschein zu nehmen. Simone Seiler nahm sich Zeit, die Mechanik zu erläutern.

Die beiden Profimusiker haben bereits weltweit konzertiert. Simone Seiler ist Solo-Harfenistin, ihr in Schottland geborener Ehemann ist Solo-Klarinettist beim Philharmonischen Orchester Hagen. Sie spielten bereits unter namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Heinz Holliger und Herbert von Karajan.

Das Konzert war ein würdiger Abschluss der 53. Schlosskonzert-Saison und ein Vorgeschmack auf den 12. Oktober. Dann startet die neue Saison mit Harfenist Tom Daun.