Hückeswagen Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938

Hückeswagen · Im Gedenken an die Vorkommnisse 82 Jahre zuvor laden verschiedene Institutionen für den 7. November in die Pauluskirche ein. Mit Texten und Musik soll an die Schrecken der Reichsprogromnacht erinnert werden.

 Im gesamten Deutschen Reich wurden am 9. November 1939 jüdische Geschäfte und Synagogen verwüstete und geplündert. An diese Reichspogromnacht erinnert eine Gedenkveranstaltung in der Pauluskirche.

Im gesamten Deutschen Reich wurden am 9. November 1939 jüdische Geschäfte und Synagogen verwüstete und geplündert. An diese Reichspogromnacht erinnert eine Gedenkveranstaltung in der Pauluskirche.

Foto: Keystone

Am 9. November vor 82 Jahren wüteten die Nationalsozialisten im damaligen Deutschen Reich in der Reichspogromnacht. Wohnungen, Gebetsstuben, Synagogen, Geschäfte und Friedhöfe der jüdischen Bevölkerung wurden zerstört. Damit begann die Inhaftierung der Menschen jüdischen Glaubens, die im Holocaust und der Ermordung von 5,6 bis 6,3 Millionen Juden in Europa mündete.

Ein breites Bündnis aus Hückeswagener Gruppierungen und Vereinen lädt für Samstag, 7. November, zu einer Gedenkveranstaltung in die Pauluskirche ein. Mitveranstalter sind die Evangelische Kirchengemeinde, der Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG), die Diakonie Hückeswagen und die Bürgergruppierung „Wir sind mehr im Bergischen“. Der Hauptveranstalterin Irmgard Hannoschöck liegt das Gedenken besonders am Herzen. „Das Erinnern an die Novemberpogrome von 1938, denen vom 7. bis 13. November 800 Menschen jüdischen Glaubens zum Opfer fielen, ist wichtiger denn je. Immer mehr Zeitzeugen sterben – und bis heute müssen jüdische Kulturzentren und Synagogen in Deutschland unter Polizeischutz gestellt werden“, sagt sie. Dass auch das Land, in dem „Nie wieder!“ zur Staatsräson gemacht wurde, nicht gegen den Antisemitismus gefeit sei, zeige der Anschlag auf die Synagoge in Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, am 9. Oktober 2019 durch einen Rechtsextremisten.

Bei der Gedenkstunde wechseln sich musikalische und gesprochene Beiträge ab. Es lesen Irmgard Hannoschöck, Pfarrer Raimund Lenth, Iris Kausemann, Vorsitzende der BZG und des Bergischen Geschichtsvereins (BGV), Kantorin Inga Kuhnert sowie Petra Steffen-Küthe und Joachim Kutzner von der Bürgergruppierung. Den musikalischen Teil bestreitet das Duo Tangoyim mit Stefanie Hölzle (Geige und Gesang) und Daniel Marsch (Akkordeon und Gesang). Außerdem werden Mitglieder des Jugendchors und der Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde einige Lieder singen. Der Eintritt ist kostenfrei. Es gelten die aktuellen Corona-Hygieneregeln.

Sa. 7. November, 19 Uhr, Pauluskirche, Marktstraße.

(büba)
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