Bürgermonitor Hückeswagen Unverständnis über Trödelmarkt

Hückeswagen · Einem Hückeswagener waren am Sonntag die vielen Besucher auf den beiden Parkplätzen an der Alten Ladestraße in Corona-Zeiten ein Dorn im Auge. Rein rechtlich gab es jedoch seitens der Ordnungsbehörden nichts zu beanstanden.

 Eine Veranstaltung mit vielen hundert Besuchern in Corona-Zeiten – geht das wirklich? Diese Frage hatte sich am Sonntag Winfried Thimm gestellt, als er während seiner Joggingrunde über den Radweg an der Alten Ladestraße vorbeigelaufen war. Mit Blick auf den parallel auf den beiden Parkplätzen stattfindenden Trödelmarkts sei er jedoch ziemlich schockiert gewesen, „dass sich dort schätzungsweise mehrere hunderte Personen aufgehalten hatten“. Sie seien zwar sinnvollerweise mit Maske unterwegs gewesen, bei einigen der Besuchern sei sie aber auch unter der Nase getragen worden, berichtete er am Tag danach am Bürgermonitor unserer Redaktion.

Thimm betonte: „Ich gönne wirklich jedem seinen Spaß. Aber angesichts der auch in Hückeswagen und im Kreis in der letzten Woche sprunghaft angestiegenen Infektionszahlen und dem absolut sinnvollen Aufruf, Kontakte auf ein Minimum zu beschränken, war das meiner Meinung nach wohl das falsche Signal, solch eine Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt zu genehmigen.“

Zumindest rechtlich war alles in Ordnung, wie Roland Kissau vom Ordnungsamt auf Anfrage versicherte. „Vor dem ersten Trödelmarkt im Mai musste der Veranstalter ein Hygiene- und Schutzkonzept vorlegen“, versicherte er. Darin sind zum Beispiel die Maskenpflicht der Händler und Besucher, die Regelung des Zugangs und die Begrenzung der Besucherzahl geregelt. Das Ganze sei schließlich dem Kreisgesundheitsamt vorgelegt worden, „und das hatte keine Bedenken“, berichtete Kissau.

Auch am Sonntag, beim letzten Trödelmarkt in diesem Jahr, hätten die Veranstalter lediglich einen gemeinsamen Ein- und Ausgang installiert. Alles andere sei mit Flatterband abgesperrt worden. Dazu hatte ein „Team 3“-Mitarbeiter die Besucher gezählt: Waren 316 erreicht worden – das entspricht der Vorgabe von fünf Quadratmetern je Besucher –, hätten erst einmal keine weiteren eingelassen werden dürfen. Ob das am Sonntag bei dem bergischen Landregen der Fall war, ist unklar. „Bei dem ersten Trödelmarkt im Mai jedenfalls standen die Besucher zeitweise bis unten am Fuß der Tiefgarage und warteten, um aufs Gelände zu kommen“, berichtete Kissau.

Zusammen mit einem Kollegen hatte er am Sonntag ab 13.30 Uhr selber Ordnungsdienst. Lediglich an zwei, drei Ständen hätten die Händler angewiesen werden müssen, die Maske aufzusetzen. „Was sie dann auch gemacht haben.“ Aus Sicht der Ordnungsstreife habe es ansonsten aber kaum etwas zum Beanstanden gegeben, versicherte der stellvertretende Ordnungsamtsleiter.

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