Gestaltungshandbuch für Hückeswagen Empfehlungen für die schöne Altstadt

Hückeswagen · Das Dortmunder Planungsbüro stellte jetzt den Entwurf für das Gestaltungshandbuch vor. Das soll vor allem Empfehlungen für Hausfassaden, Dächern oder auch Vorgärten enthalten.

Die Marktstraße bildet mit Schloss und Pauluskirche das Herzstück der Altstadt.

Die Marktstraße bildet mit Schloss und Pauluskirche das Herzstück der Altstadt.

Foto: Stephan Büllesbach

Eine Denkmalliste für die Altstadt gibt es seit Jahrzehnten, eine Denkmalbereichs-Satzung auch. Nun kommt im Zusammenspiel mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) noch ein Gestaltungshandbuch hinzu, für die Stadt erarbeitet von dem Planungsbüro Post Welters und Partner aus Dortmund. Den Entwurf stellten Mitarbeiter des Büros und des städtischen Fachbereichs für Planung und Bauen am Montagabend der Öffentlichkeit im Heimatmuseum vor. Wobei die „Öffentlichkeit“ überschaubar war: Elf Anwohner der Altstadt nahmen die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung wahr, obwohl die Inhalte des Handbuchs für alle Hauseigentümer im historischen Stadtkern und an der Bahnhofstraße wichtig sind.

Allerdings wird das Handbuch nicht die Rechtsverbindlichkeit einer Satzung haben. Es enthält keine Ver- und Gebote, sondern Empfehlungen zur Gestaltung vor allem von Hausfassaden, Dächern oder auch Vorgärten sowie Werbeanlagen. Das stellten sowohl die Mitarbeiter des Planungsbüros als auch Andreas Schröder und Jonatan Garrido-Pereira vom Bauamt der Stadt klar. Grundlegende Zielsetzung sei es, das historische Bild der Altstadt zu erhalten und grobe Verunstaltungen zu verhindern. Vorausgegangen sind ein Stadtspaziergang mit Bürgern, Einzelhändlern und Gastronomen und eine Stadtbild-Analyse des Fachbüros.

Es wird finanzielle Anreize für Hausbesitzer geben, bei geplanten Renovierungen den Empfehlungen des Handbuchs zu folgen: Die Stadt will mit Fördermitteln vom Land ein Fassaden-Programm auflegen, aus dem Privatleute Zuschüsse zum Beispiel für den Anstrich oder für neue Fenster und Türen beantragen können. Ein Fassaden- und Freiflächenprogramm gab es vor Jahrzehnten schon einmal. Damals wurden sogenannte denkmalbedingte Mehraufwendungen an privaten Baudenkmälern gefördert.

Deutlich wurde bei der Veranstaltung im Museum auch, wo Knackpunkte sind: Wenn der Anspruch der schönen historischen Altstadt auf den Bedarf an zukunftsorientierter Technologie trifft, kommt es zu Zielkonflikten. Beispiel Photovoltaik: Laut Gestaltungshandbuch sollten Solarzellen-Paneele nur auf nicht einsehbaren Dachflächen montiert werden – das schließt Photovoltaik-Anlagen auf den meisten Dächern in der Altstadt aus. Die Planer empfehlen Dachziegel mit integrierten Solarzellen. Das ist extrem teuer.

Das Gestaltungshandbuch greift nur, wenn ein Hausbesitzer etwas baulich verändern will an seiner Immobilie. Ob und wie das Vorhaben dann finanziell gefördert wird, ist noch offen, denn es gibt noch keine Richtlinien für das neue Fassaden-Programm. Erst einmal abwarten mit der Renovierung wäre demnach klug. Das Handbuch geht Ende August in die politische Beratung. Interessierte könnte es im Internet unter www.zukunft-hueckeswagen.de einsehen und herunterladen.

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