Stadtradeln in Hückeswagen Spaß haben beim „Kilometersammeln“

Hückeswagen · Auch die Foodsharer in der Schloss-Stadt sind mit einem eigenen Team beim diesjährigen Stadtradeln dabei. Das Team ist mit 28 aktiven Radlern größer als in den beiden Jahren zuvor.

Foodsaverin Melanie Kirschsieper und ihre beiden Kinder Lenia (M.) und Lennard sammeln fleißig Kilometer für das Team „Foodsharing Hückeswagen“ beim  Stadtradeln.

Foodsaverin Melanie Kirschsieper und ihre beiden Kinder Lenia (M.) und Lennard sammeln fleißig Kilometer für das Team „Foodsharing Hückeswagen“ beim  Stadtradeln.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Die Foodsharer können mehr als nur Lebensmittel zu retten. Wobei das Thema, dem sich etwa 20 Mitglieder in den drei Wochen von Pfingstmontag bis zum 18. Juni verschrieben haben, durchaus zur grundsätzlichen Herangehensweise an den Alltag und das Leben im Allgemeinen passt. Denn das Stichwort lautet Nachhaltigkeit. Beim Stadtradeln geht es nun darum, möglichst viele Kilometer zu erradeln, um sich mit den anderen Teilnehmern im Wettbewerb zu messen. Den gibt es seit 16 Jahren (s. Info-Kasten), teilnehmen kann jeder – am besten jedoch in der Gruppe.

Das machen die Foodsharer nun bereits zum dritten Mal. „Unsere Gruppe ist allerdings in diesem Jahr richtig groß – wir wollen den Erfolg vom Vorjahr wiederholen“, sagt Melanie Kirschsieper, die die Foodsharer-Bewegung 2017 auch nach Hückeswagen gebracht hat (unsere Redaktion berichtete). Ziel ist es, in den drei Wochen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Das „Kilometerhamstern“ machen auch Melanie Kirschsieper und ihre beiden Kinder Lenia und Lennard wieder sehr gerne. „Die beiden gehören auch mit zum Team und legen jetzt erst recht alle Strecken möglichst mit dem Fahrrad zurück. Das hat natürlich für mich den Vorteil, dass ich sie nicht überall hinfahren muss“, erzählt die Mutter schmunzelnd.

Die Foodsharer möchten mit ihrer Teilnahme als Gruppe aber auch zeigen, dass sie zu Hückeswagen dazugehören. „Wir bringen uns gerne ein, wir wollen die Stadt mit repräsentieren“, betont die Lebensmittelretterin. Nach einer Woche sind in der Gruppe „foodsharing Hückeswagen“ bereits 28 aktiv Radelnde dabei, die auf Platz vier der in Hückeswagen gemeldeten 41 Gruppen stehen. 126 Fahrten mit insgesamt 1360 gefahrenen Kilometern machen deutlich, dass die Lebensmittelretter es wirklich wissen wollen. Vor ihnen sind aktuelle nur der ATV, die Gruppe „ADFC and friends“ und die Kolpingsfamilie auf den Plätzen eins bis drei. Noch sind zwei Wochen zu fahren, und auch wenn der ATV schon mit rund 4600 Kilometern sehr deutlich in Führung liegt, ist doch noch eine Menge möglich.

Zusammengekommen ist das Team, das sowohl aus den Foodsavern und Foodsharern besteht, über die aus dem Lebensmittelretter-Alltag bekannte Art und Weise, wie Melanie Kirschsieper lachend sagt: „Wir haben einen Aufruf in der WhatsApp-Gruppe gestartet, in der normalerweise die von den Foodsharern geretteten Lebensmittel für die Abholung durch die Foodsaver gepostet werden.“ Sie selbst habe die Wahl zwischen zwei Teams gehabt, da sie als stellvertretende Leiterin des Kindergartens im Johannesstift auch dort hätte mitmachen können. „Ich bin aber länger Foodsaverin als in der Kita, deswegen war das für mich klar, wo ich mitmache“, sagt die 40-Jährige.

Natürlich fährt sie jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. „Das ist nur nicht so wirklich weit weg von zuhause. Aber ich bin immer schon gerne mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, schon als Kind bin ich bei uns um den Hof gefahren“, erzählt sie. Vor ein paar Tagen, als die Kinder und ihr Mann einmal unterwegs gewesen seien, habe sie sich ganz spontan einfach so aufs Rad geschwungen. „Ich war dann einfach unterwegs, das war richtig schön.“
Die Kinder hätten im vergangenen Jahr bei der Belohnung der besten Stadtradler Gutscheine gewonnen, das wollten sie in diesem Jahr natürlich wiederholen. „Wir haben das Ziel, dass jeder mindestens 100 Kilometer zusammenbekommt. Vergangenes Jahr war es nicht so toll, weil das Wetter nicht so schön war. Aber ich freue mich darauf, in diesem Jahr mehrere schöne Touren machen zu können“, sagt die 40-Jährige.

Ihre Kinder stoßen ins gleiche Horn. „Ich fahr sehr gerne Fahrrad, das ist mein Hobby“, sagt Lennard. Und seine ältere Schwester ergänzt: „Mir macht es besonders viel Spaß, Kilometer zu sammeln. Und außerdem tun wir was Gutes für die Umwelt.“ Dann übernimmt wieder Lennard das Wort: „Dass wir die Kilometer des Tages in die App eingeben können, ist auch toll, denn so sehen wir, wie viel wir geradelt sind. Und dann versuche ich, am nächsten Tag noch mehr zu fahren.“

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