Hückeswagener Montanus-Apotheke bietet Zusatz-Impfangebot Booster-Impfungen erfolgen im Minutentakt

Hückeswagen · In Kooperation mit der Hückeswagener Montanus-Apotheke verabreicht Dr. Max Kneher Corona-Schutzimpfungen im ehemaligen Hotel zur Post.

 Dr. Max Kneher impft seit Montag im ehemaligen Hotel Zur Post in Kooperation mit der Montanus-Apotheke. David Perkuhn (39) aus Hückeswagen holte sich kurz nach 10 Uhr seine Booster-Impfung ab.

Dr. Max Kneher impft seit Montag im ehemaligen Hotel Zur Post in Kooperation mit der Montanus-Apotheke. David Perkuhn (39) aus Hückeswagen holte sich kurz nach 10 Uhr seine Booster-Impfung ab.

Foto: Jürgen Moll

Nach einer halben Stunde Anstehen sitzt Hans-Jürgen Röttger auf einem der drei Stühle, die für die Impfwilligen bereitstehen. Während Dr. Max Kneher sich die Einwilligungserklärung und den Impfpass ansieht, krempelt der 42-jährige Hückeswagener den Ärmel hoch. Einen kurzen Piks später ist er mit dem Impfstoff von Moderna geboostert und vor dem schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung geschützt. Die Wartezeit dafür hat er gerne in Kauf genommen. „Wir sind ja hier nicht auf der Flucht“, sagt Röttger scherzhaft. Den vollen Impfschutz hat er im August mit der Zweitimpfung erlangt. „Jetzt wird empfohlen, sich schon nach drei Monaten boostern zu lassen“, sagt er. Das sei der Grund, warum er nun per Internet einen Termin für die Auffrischungsimpfung gebucht habe. Dass Bedarf besteht, zeigt sich an der Warteschlange, die bis auf den Gehweg reicht.

Juliane Fürguth, pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) der Montanus-Apotheke, und Testzentrum-Mitarbeiter René Lienenkämper nehmen die Wartenden in Empfang und geben die Daten in den Computer ein. „Die meisten kommen zum Boostern und bringen die Unterlagen schon mit“, berichtet sie. Aber auch Erst- und Zweitimpfungen sowie Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung sind möglich. Um das Impftempo anzukurbeln, können jetzt auch Apotheken Corona-Schutzimpfungen anbieten. Bisher war das in Hückeswagen nur in der Impfstelle des Kreises am Bahnhofsplatz und in den Arztpraxen möglich. Einige Hausärzte haben für die Impfungen Sonderschichten und Impftermine am Wochenende eingeschoben, um den Bedarf abzudecken. Dr. Max Kneher war bereits an einem Samstag im November in der Gemeinschaftspraxis von Tochter Dr. Katja Forche und Dr. Anne Schindler als Impfarzt im Einsatz. Seit Montag ist der Ruheständler nun für die Montanus-Apotheke im Hotel zur Post tätig. „Nach einem Gespräch mit meinem Chef Dr. Andreas Winterfeld und der Besichtigung der Räume hat alles gepasst“, berichtet Diana Gruner von der Apotheke. Kurzfristig wurde ein Zeitkontingent im Internet für Terminbuchungen freigeschaltet. Und das Angebot wird gut angenommen. „Montag und Dienstag sind schon ausgebucht, für Mittwoch und Donnerstag flacht die Kurve etwas ab“, sagt Gruner. Die Nachfrage sei so groß, dass das Angebot auch nächste Woche fortgesetzt wird. Ob auch Nachmittagstermine für Berufstätige möglich sein werden, steht noch nicht fest.

Für die Hausärzte bedeutet die zusätzliche Impfmöglichkeit eine Entlastung im Praxisalltag. Der Name Dr. Max Kneher ist zudem in Hückeswagen gut bekannt, hatte er doch viele Jahrzehnte an der Bachstraße praktiziert. Entsprechend viele ehemalige Patienten kann er begrüßen. „Er ist ein toller Arzt, und wir haben uns direkt entschlossen, hier einen Termin zu machen, anstatt im Impfzentrum“, sagt Elke Annaker, die mit ihrem Ehemann gekommen ist. „Es müsste aber noch viel mehr Anlaufstellen geben“, fügt Frank Annaker hinzu. Je schneller alle geimpft seien, desto früher könne man zur Normalität zurückkehren. Mit der impferfahrenden PTA Epeline Del Grande an seiner Seite verabreicht Kneher die Impfdosen fast im Minutentakt. Dennoch bleibt Zeit für einige nette Sätze und bei Bedarf auch für die ärztliche Aufklärung und Beantwortung von Fragen.

Geimpft wird hauptsächlich mit Moderna. „Moderna ist beim Boostern Biotech überlegen und hat einen etwa fünf Prozent besseren Effekt“, erklärt der Arzt. Zudem sei der Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden. „Biontech ist derzeit rar, deshalb halten wir den Impfstoff für Schwangere und unter Dreißigjährige zurück“, sagt er. Nach 15 Minuten Beobachtung kann auch Röttger den Heimweg antreten. Auch Helga Berghaus nutzt die Gelegenheit. „Ich habe es heute in der Zeitung gelesen und habe mich kurzfristig entschlossen“, sagt die Hückeswagenerin. Trotz des Andrangs bleibt Kneher gelassen. „Mich stresst nichts“, versichert der erfahrene Allgemeinmediziner.

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