Arbeitsgruppe untersucht mögliche Tendenzen zur Ausgrenzung Wie tolerant ist Hückelhoven?

Hückelhoven · Bald flattert den Bürgern Post ins Haus: Eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe möchte mit einer Umfrage Erfahrungswerte einholen. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen entworfen, der in den kommenden Wochen auf unterschiedlichen Wegen zu den Hückelhovenern kommen soll.

 Der Antrag zum Hissen der Regenbogenflagge hatte den Anstoß gegeben, sich mit der Toleranz in Hückelhoven zu beschäftigen (Symbolfoto).

Der Antrag zum Hissen der Regenbogenflagge hatte den Anstoß gegeben, sich mit der Toleranz in Hückelhoven zu beschäftigen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Die Debatte hatte im April und Mai diesen Jahres für einigen Wirbel gesorgt – nicht nur in Hückelhoven. Hier sollte zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai eine Regenbogenflagge am Rathaus gehisst werden, um so ein klares Zeichen gegen jede Form der Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen. Der Rat der Stadt Hückelhoven hatte eine angeregte Diskussion geführt, letztlich wurde ein Antrag abgelehnt, mit Verweis auf die geltende Flaggenverordnung. Andere Städte in der Region, beispielsweise Wegberg, Gangelt und Übach-Palenberg, hatten sich für ein Hissen der Regenbogenflagge entschieden.

Auch wenn der Antrag in der ehemaligen Zechenstadt abgelehnt wurde, so waren sich die Verantwortlichen der Fraktionen und die Verwaltung einig, dass alle die Auffassung teilen, dass Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität nicht hingenommen wird und bekämpft werden muss.

In Folge dieser Diskussion hat sich in Hückelhoven eine Arbeitsgruppe gebildet, bestehend aus den Fraktionen von CDU, den Grünen, der SPD, der FDP und den Freien Wählern, die sich mit der Fragestellung beschäftigen möchte, wie tolerant unsere Gesellschaft ist. Ramona Fister, die zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, erklärt, dass es sich dabei um ein langfristiges Projekt handeln soll. Wie genau dieses aussehen soll, das stehe allerdings noch nicht fest. Es handle sich bislang um ein grobes Konzept, was noch weiter ausgearbeitet und verfeinert werden muss.

In einem ersten Schritt wollen sich die Vertreter der Arbeitsgruppe ein Bild von der Situation in Hückelhoven machen und die Meinungen und Erfahrungswerte der Bürgerinnen und Bürgern erfragen. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen entworfen, der in den kommenden Wochen auf unterschiedlichen Wegen zu den Hückelhovenern kommen soll. Fister spricht von Infoständen der Parteien, an denen die Bögen verteilt werden sollen, aber auch online sollen sie die Fragebögen beantworten können. Eine Website dafür wird noch eingerichtet. „Unser Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu erreichen“, sagt Fister. So soll der Eindruck möglichst umfassend werden.

Daran anschließend erfolge die fraktionsübergreifende Entscheidungsfindung, ob politische Maßnahmen zur weiteren Sensibilisierung der Bevölkerung sinnvoll seien und in welchem Umfang eine tolerantere Gesellschaft gefördert werden könne.

(mwi)
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