Jubiläums-Festakt im Mai 50 Jahre Stadt: Hückelhoven feiert sich

HÜCKELHOVEN · Am 14. Juni 1969 wurde der Großgemeinde Hückelhoven-Ratheim das Recht verliehen, sich „Stadt“ zu nennen. Das 50-Jährige wird am 25. Mai mit den Bürgern gefeiert. Armin Laschet wird gratulieren, Guildo Horn Party machen.

 Bürgermeister Alfred Falk, 1964-1969

Bürgermeister Alfred Falk, 1964-1969

Foto: Stadtarchiv Hückelhoven

Am 14. Juni 1969 wird Steffi Graf in Mannheim geboren. Roy Black besingt „Das Mädchen Carina“. In Hückelhoven füllen an jenem Samstag festlich gekleidete Menschen die Turnhalle des Gymnasiums. Die Bergkapelle Sophia-Jacoba spielt eine Hymne aus dem 16. Jahrhundert von Palestrina, Händels Feuerwerksmusik und den Königsmarsch von Richard Strauß, ein Männerchor stimmt den „Priesterchor“ aus Mozarts Zauberflöte an. Ein Festakt würdigt die Verleihung des Rechts, den Namen „Stadt“ zu führen, und feiert gleichzeitig die Einweihung des mathematisch-naturwissenschaftlichen und neusprachlichen Gymnasiums.

Staatssekretär Fritz Rietdorf aus dem NRW-Innenministerium überreicht feierlich die Urkunde zur Stadtwerdung an den damaligen Bürgermeister Alfred Falk. Am Ende laben sich die Festgäste an einem opulenten Buffet und schwärmen aus, das hochmoderne Gymnasium zu besichtigen.

Die Bergkapelle, freilich in neuer Besetzung, wird auch wieder aufspielen, wenn am Samstag, 25. Mai, das Jubiläum mit einem Festakt um 11 Uhr begangen wird. Die Festrede wird NRW-Ministerpräsident Armin Laschet halten. „Wir wollen uns ein bisschen selber feiern gemeinsam mit den Bürgern“, sagt in Vorfreude Bürgermeister Bernd Jansen, der noch einen besonderen Gast ankündigt: Guildo Horn wird am Abend auf dem Platz vor dem Rathaus ein Open-Air-Konzert geben. Für den darauf folgenden Sonntag ist ein Familienfest mit Aktionen für die Kinder geplant. Eingeladen ist dazu schon die WDR-Maus-Show. Wenn’s klappt, können die Stadt-Biber Rudi und Bärbel ihre Fernseh-Plüschkollegen begrüßen.

„1935 wurde der Zusammenschluss der früheren Gemeinden Hückelhoven, Ratheim mit Millich und Schaufenberg, Hilfarth und Kleingladbach zu einer Großgemeinde angeordnet, und die Bürger mussten damit fertig werden“, schrieben Bürgermeister Alfred Falk und Stadtdirektor Josef Rürup in einem Grußwort zur Feier 1969. Die Bürger hätten das Beste daraus gemacht – eine Stadt. „In 34 Jahren hat Hückelhoven-Ratheim städtisches Gepräge nach Struktur, Siedlungsform und nach vielen anderen Merkmalen sozialer und kultureller Art durch den Fleiß und die Zielstrebigkeit der Einwohner erlangt.“

Ist denn nun wirklich zusammengewachsen, was zusammengehört? Bürgermeister Bernd Jansen, 2004 gewählt und auch willens, bei der nächsten Wahl erneut anzutreten, ist davon überzeugt. Seit 1989 ist der Ratheimer in der Kommunalpolitik aktiv, wurde 1999 zum stellvertretenden Bürgermeister und fünf Jahre später Chef im Rathaus. „Früher waren die Kirchtürme größer. Doch in den letzten 20 Jahren ist die Stadt zusammengewachsen“, versichert Bernd Jansen. „Die Identifikation mit der Stadt ist sehr gut. das zeigt sich bei Veranstaltungen im Zentrum, da sind Leute aus allen Orten dabei.“ Das Zentrum mit den vielen Geschäften und Märkten übe eine Strahlkraft aus. Doch auch alle Stadtteile wurden gestärkt mit Angeboten an Nahversorgung und Seniorenquartieren. Im Alten Rathaus in Ratheim hält der Bürgermeister nur noch Hof, wenn die Karnevalsgesellschaften am Altweibertag die Schlüsselgewalt erzwingen. Dabei war Ratheim historisch immer größer als Hückelhoven, das durch die Zeche groß geworden ist, weiß Bernd Jansen. Doch Hückelhoven ist für alle elf Ortsteile Heimat. „Der Patriotismus ist in den Dörfern noch da, aber es wird auch die Zugehörigkeit zur Stadt empfunden“, unterstreicht der Bürgermeister.

Für das Jubiläumsjahr gibt es etliche Pläne und Projekte, die anzupacken oder in den Ausschüssen des Rates zu diskutieren sind. Die Baugebiete Schwarzer Weg, Schmiedegasse und in Hilfarth zum Feldchen werden erschlossen. In Ratheim sollen 13 Hektar Gewerbefläche zwischen der großen Halle und der L 117 geschaffen werden – kleinere Einheiten und eine große Fläche. Für Neubaupläne des Modeparks Röther am Hückelhoven Center hat die Bezirksregierung bereits Grünes Licht gegeben, im März soll der Bauausschuss einen Aufstellungsbeschluss fassen. 2019 werde dann genutzt, um Baurecht zu erlangen für einen 13.990 Quadratmeter großen Geschäftskomplex mit Röther als Ankermieter und einer Tiefgarage für 150 Fahrzeuge.. Im Frühjahr 2020 werden die Sportplätze verlagert, ein Kunstrasenplatz gebaut.

Die Stadt ist durch 50 Jahre Wachsen, Strukturwandel und Entwickeln gegangen. Zur Stadtwerdung hatte Bürgermeister Falk geschrieben: „Vollendet ist die Entwicklung noch lange nicht. Aber wir haben einen hoffnungsvollen Anfang gemacht.“

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