Im Generationen Campus Hilfarth Weihnachtsbäckerei der Generationen

HILFARTH · In einer gemeinsamen Backaktion von Senioren und Kindern der „Villa Regenbogen“ entstanden im Campus St. Gereon Hilfarth leckere Weihnachtsplätzchen.

 Jedes Stück ein Unikat. Kinder und Senioren haben die Plätzchen mit Zuckerguss und Dekorperlen verschönert.

Jedes Stück ein Unikat. Kinder und Senioren haben die Plätzchen mit Zuckerguss und Dekorperlen verschönert.

Foto: Gabi Laue

Ist das ein herrlicher Duft in der offenen Küche des Campus St. Gereon in Hilfarth! Bewohner werkeln eifrig mit zehn Kindern des Städtischen Kindergartens Villa Regenbogen in der gemeinsamen Weihnachtsbäckerei. Und damit es an nichts fehlt, hat Rewe Lindenlauf vorbereiteten Teig gebracht, Mehl, Puderzucker und Schokolade, Backpapier, viele bunte Perlen, Streusel und Herzchen zum Verzieren. Das fertige Gebäck – jedes Stück ein Unikat von kleinen und großen Händen geformt – soll am Ende in hübsche Tütchen verpackt werden, um sie bei Rewe zu verkaufen. Der Erlös fließt an den Förderverein des Kindergartens.

Auf den Tischen im Speiseraum werden Teigklumpen verteilt, die Senioren zusammen mit den Vier- bis Sechsjährigen ausrollen. Dann stechen alle fleißig aus – Tannenbäumchen, Engel, Pinguine, Kleeblätter, Herzchen und Halbmonde, Sterne und Schäfchen. Die ersten Bleche sind rasch gefüllt und werden in der Campus-Küche in den Ofen geschoben.

Ein alter Herr im Rollstuhl streicht sich über den Bauch, seine Augen glänzen. Was da von der Küche herüber in die Nasen zieht, macht Appetit, das schon fertig gebackene Spritzgebäck zu probieren. Joline streicht neben dem Senior Spritzgebäck mit warmer, flüssiger Schokolade ein, legt die Kekse auf ein Blech, damit ihr Backpartner sie verzieren kann. Ein anrührendes Bild, wie konzentriert der Senior im Rollstuhl trotz Bewegungseinschränkung ganz akkurat die grünen, rosa und weißen Perlchen in den Überzug drückt.

Ein eingespieltes Team sind auch Amy-Lou und Heinz Hensen. „Wir haben nicht ein Krümelchen Teig übrig“, sagt der 83-Jährige stolz. Er hat zum ersten Mal im Leben selbst mit Teig gearbeitet, sonst hat er seiner Frau Annelie (82), mit der er im April seit 60 Jahren verheiratet war, nur bei der Weihnachtsbäckerei zugeschaut. Das Paar, das vier Kinder, sieben Enkel und acht Urenkel hat, wohnt seit Oktober 2016 im Campus Hilfarth. Von ihrer großen Wohnung aus können beide ihr Haus sehen, das der jüngste Sohn übernommen hat. „Wir waren die Allerersten hier“, erzählt der Senior, der mit 14 schon Ernährer der Familie war und, bis er 75 Jahre alt war, gearbeitet hat. Plätzchen backen ist für ihn eine ganz neue Erfahrung, und die macht offensichtlich viel Spaß. Seine Frau wuselt von Tisch zu Tisch, um den anderen Back-Gemeinschaften zu helfen.

An den Tischen schauen sich auch Ralf Lindenlauf und Marktleiterin Wencke Jörgens die kleinen Kunstwerke an. Der Supermarkt, der Campus und die Villa Regenbogen liegen in einem Karree. Die Kleinen vom Städtischen Kindergarten haben schon mit Rewe Waffeln gebacken und bei einem Marktrundgang „Fünf am Tag“ – gesundes Obst und Gemüse – kennen gelernt.

Nach dieser ersten Backaktion sollen nun Plätzchen verkauft werden. Kindergartenleiterin Astrid Meuser hat schon eine Idee, wie der Erlös Verwendung finden könnte: „Wir brauchen eine neue Musikanlage.“ Am Ende eines für alle Generationen schönen Vormittages wird gemeinsam gesungen: „In der Weihnachtsbäckerei“.

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