Wirtschaft in Hilden Beschäftigte im Einzelhandel demonstrierten für mehr Geld

Hilden · Auf die Bedingungen im Einzelhandel machte heute die Gewerkschaft Verdi mit einem Demonstrationszug durch Hilden aufmerksam. Unter anderem Beschäftigte vom Modehaus H&M nahmen an dem Streik teil.

Der Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi durch die Innenstadt von Hilden endete mit einer Kundgebung vor H&M.

Der Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi durch die Innenstadt von Hilden endete mit einer Kundgebung vor H&M.

Foto: Elmar Koenig

Mit den Beschäftigten des Hildener H&M-Geschäftes marschierten Kollegen anderer Einzelhandelsketten aus Düsseldorf, Ratingen, Remscheid und Wuppertal über die Mittelstraße. Ihre zentrale Forderung: Sie wollen mehr Geld für ihre Arbeit.

Zum Hintergrund: Die Bedinungen im Einzelhandel werden für die Beschäftigten zunehmend prekärer. Nicht zuletzt aufgrund der Inflation haben viele Beschäftigte der Branche zunehmend mit Existenzsorgen zu kämpfen. Laut Auskunft von Gewerkschaftssekretärin Miriam Jürgens fordern die Beschäftigten 2,50 Euro mehr pro Stunde und ein rentenfestes Einkommen über mindestens 13,50 Euro. Das Angebot der anderen Seite sei nicht zumutbar, so Jürgens: „Die Arbeitgeber bieten uns bisher 52 Cent die Stunde mehr und eine Einmalzahlung über 700 Euro als Inflationsprämie an. Das ist nicht hinnehmbar.“

Dass der Streik in Hilden stattfand, lag daran, dass zum Termin eine Betriebsversammlung bei H&M stattfand. Von dort wurden die Beschäftigten abgeholt und in den Arbeitskampf geschickt, so Jürgens weiter. Dass nicht nur dort die Mitarbeiter ein Interesse an höheren Löhnen haben, demonstrierte der Schulterschluss der Kollegen aus anderen Einzelhandelsketten, die in zwei Bussen nach Hilden kamen. Mitarbeiter aus inhabergeführten Geschäften nahmen an der Aktion nicht teil.

Es geht letztendlich aber nicht nur ums liebe Geld. So hätten viele Einzelhandelsketten in den vergangenen Jahren konsequent Personal abgebaut. Viele Arbeitnehmer würden unter immer größeren Belastungen leiden. Jürgens: „Die Arbeit muss trotzdem gemacht werden, jedoch von immer weniger Händen. Die Leute arbeiten teilweise bis zum Umfallen.“ Aufgrund dieser Entwicklung seien die Beschäftigten, so ihre Einschätzung, völlig zu recht empört. „Heute geht jedenfalls keiner mehr zur Arbeit.“

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