50 Jahre Siedlergemeinschaft Meide in Hilden Zum Jubiläum gibt es einen Adventströdel

Hilden · Mit einem Adventströdel feiert die Straße „Meide“ am Samstag ein Siedlerfest. Grund dafür ist das 50-jährige Bestehen. Auch ehemalige Nachbarn sind herzlich willkommen.

Die Aufnahme zeigt den Bau der ersten Reihenhäuser in der Straße im Jahr 1970. Erst 1972 war die Siedlung fertiggestellt.

Die Aufnahme zeigt den Bau der ersten Reihenhäuser in der Straße im Jahr 1970. Erst 1972 war die Siedlung fertiggestellt.

Foto: privat

Ruhig und beschaulich ist die Straße „Meide“ im Hildener Nord-Westen. Das ist es auch, was die Menschen, die dort leben, schätzen. Mehr noch ist es aber die Gemeinschaft, die viele Anwohner positiv hervorheben. Daher wird das 50-jährige Bestehen der „Meide“, gemeint ist damit die kleine Stichstraße in Nähe des Hoxbaches mit den Nummern 17 bis 45, die von der Meide abgeht, am Samstag, 12. November mit einem Adventströdel gefeiert.

Eine der Hauptorganisatoren ist Nina Schubert. Seit zehn Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der kleinen Stichstraße. Die Familie fühlt sich dort sehr wohl. „Wenn man auf der Straße einen Nachbarn trifft und der fragt, wie es einem geht, dann ist das echt gemeint, dahinter steckt echtes Interesse“, verdeutlicht Nina Schubert. Bereits vor zehn Jahren, als die Schuberts in die ruhige Stichstraße gezogen sind, haben sie ihr erstes Nachbarschaftsfest miterlebt. Nun organisiert Nina Schubert unter anderem mit Mechthild Duda und Getrud Giesen den Trödel. Die Aktion hat folgenden Hintergrund: „Es gibt viele Nachbarn, die im Hochwasser ihre im Keller gelagerten Weihnachtsartikel verloren haben“, erklärt Schubert.

An den Abend des 14. Juli 2021 können sich die Nachbarn der Meide noch gut erinnern. „Wir hatten nur ein bisschen Wasser in der Waschküche stehen, aber andere Nachbarn hat es schlimmer getroffen“, berichtet Mechthild Duda. „Das war zum Glück nur Grundwasser.“ Familie Schuberts Keller beispielsweise stand knietief unter Wasser. Doch viele freiwillige Helfer unterstützten die Betroffenen. Bis 3 Uhr nachts wurde Wasser geschippt. Auch das habe die Nachbarschaft noch näher zusammengerückt.

 Gertrud Giesen (v.l.) und Nina Schubert freuen sich am Samstag beim Adventströdel viele Nachbarn, auch Ehemalige, begrüßen zu dürfen.

Gertrud Giesen (v.l.) und Nina Schubert freuen sich am Samstag beim Adventströdel viele Nachbarn, auch Ehemalige, begrüßen zu dürfen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Der Adventströdel ist nun eine Möglichkeit, günstig an Dinge zu kommen, die andere nicht mehr benötigen.“ Die Organisatoren haben dazu einen Spendenaufruf gemacht –  mehr als sechs Kartons mit silbernen Weihnachtsbäumen, Teelichtern, Nikoläusen und Engelchen sind bereits nach kurzer Zeit zusammengekommen. Die Weihnachtsdekorationen werden dann am Samstag ab 11 Uhr in der Stichstraße verkauft. Die Sachen können gegen eine Geldspende erworben werden. Zusätzlich gibt es Kaffee, Kuchen und andere Leckereien. „Der Erlös unseres Trödels geht an das Projekt Zeltschule“, erläutert Schubert. Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, der in den Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien Zeltschulen baut und betreibt.

An ihr erstes Siedlerfest kann sich auch Mechthild Duda, die seit 38 Jahren in der Meide lebt, noch gut erinnern. Das war im Jahr 1991 und war ein Garagenfest. Die kommenden Feste wurden dann immer mit einer 2 am Ende der Jahreszahl gefeiert wie 2002, 2012 und jetzt eben 2022. „Denn richtig fertig geworden ist hier alles erst 1972“, sagt Duda.

Mit am längsten wohnt aber Gertrud Giesen in der kleinen Stichstraße. „Mein Mann hat das Haus damals mit seiner Mutter hier gebaut, ich bin dann 1975 hier hergezogen“, erzählt Giesen. Die gute Gemeinschaft wirke sich auch positiv auf die Lebenserwartung der Menschen aus. Ihre Schwiegermutter sei 103 geworden. Ein anderer Bewohner, Erich Lautenschläger, ist sogar bereits 104 Jahre. „Zum 100. Geburtstag haben die Nachbarn für ihn eine Feier organisiert“, berichtet Duda.

Um möglichst viele Nachbarn für den Adventströdel zu erreichen, haben die Organisatorinnen mehr als 60 Einladungen in den Briefkästen der Stichstraße und den umliegenden Häusern verteilt. Mehr als 45 Nachbarn wollen sich aktiv mit Spenden, Kuchen und anderem beteiligen. Die Nachbarschaft in der Meide hofft aber auch, dass zum Fest noch ehemalige Nachbarnkommen.

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