Zu wenig Impfstoff Keine Erstimpfungen im Kreis Mettmann bis Juli

Kreis Mettmann · Eigentlich sollte sich die Lage Mitte Juni entspannend, doch es fehlt weiter Impfstoff. Wann wieder Erstimpfungen angeboten werden können, kann der Kreis aktuell nicht sagen.

 In Erkrath sind aktuell nur Zweitimpfungen möglich.

In Erkrath sind aktuell nur Zweitimpfungen möglich.

Foto: dpa/Eugene Hoshiko

Länger als befürchtet können im Impfzentrum des Kreises Mettmann keine Erstimpfungen mehr angeboten werden. Wie Kreissprecherin Daniela Hitzemann bestätigte, bleibt es mindestens bis Ende Juni, Anfang Juli bei dieser Situation. „Uns fehlt weiterhin Impfstoff“, sagt sie.

Seit Ende Mai verabreichen die Mitarbeiter im Erkrather Impfzentrum nur noch die zweite Dosis. „Das sind bis zu 1400 Menschen pro Tag“, sagt Hitzemann. Für sie hält der Kreis ausreichend Dosen bereit.

Aber Erstimpfungen können bis mindestens Ende Juni nicht mehr durchgeführt werden. Deshalb können auch keine entsprechenden Termine online oder telefonisch gebucht werden, erklärt die Kreis-Pressesprecherin.

Ob das Land Anfang Juli wieder mehr Impfstoff liefern kann, ist unklar. „Wir können nicht sagen, wann wir wieder Erstimpfungen anbieten können“, sagt die Kreissprecherin. Sie kritisiert vor allem das Timing: Während das Ende der Impf-Priorisierung angekündigt worden ist, musste das Land kleinlaut zugeben, dass weniger Impfstoff zur Verfügung steht.

Trotzdem kletterte der Kreis Mettmann in den vergangenen Wochen vom letzten Platz beim Impfquoten-Vergleich auf Rang 41 (von 53). „Wir haben im Mai ein Sonderkontingent von 13.200 Impfdosen erhalten. Außerdem haben wir als einziger Landkreis in NRW Impfdosen für Schwerpunktimpfungen in Stadtteilen bekommen“, erklärt Daniela Hitzemann. Zudem hätte die Kassenärztliche Vereinigung Impfzahlen nachgemeldet, „aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen“, wie Daniela Hitzemann erklärt.

Das alles ginge in die richtige Richtung, das zeigten auch die Zahlen der Neuinfektionen. „Wir müssen aber trotzdem weiter aufpassen“, sagt sie. „Und wir müssen impfen, impfen, impfen, um eine vierte Welle zu verhindern.“

De Nachfrage nach dem digitalen Impfpass scheint hoch zu sein. Apotheken stellen ihn seit Montag aus. Trotz Befürchtungen, das System sei noch nicht ausgereift und die Bedienung unklar, gab es nur wenige Probleme, berichtet der Sprecher der Apotheken im Südkreis, Jürgen Wunderlich.

Unter der Adresse www.mein-apothekenmanager.de sind Apotheken im Internet aufgelistet, die den digitalen Impfpass ausstellen.

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