Videokonferenz zwischen Hilden und Düsseldorf Hilden und Düsseldorf sprechen über das Elbsee-Problem

Hilden/Düsseldorf · Kommende Woche treffen sich Hildens Bürgermeister Claus Pommer und die Düsseldorfer Umwelt- und Ordnungsdezernenten in einer Videokonferenz.

 Das Düsseldorfer Ordnungsamt ist für den Uferbereich zuständig. Dort kontrollieren die Mitarbeiter zu selten, finden die Anwohner.

Das Düsseldorfer Ordnungsamt ist für den Uferbereich zuständig. Dort kontrollieren die Mitarbeiter zu selten, finden die Anwohner.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Bis zu 24 Grad und Sonne – am Samstag werden sich wieder viele Menschen am Elbsee tummeln, einige von ihnen auch bis in die Morgenstunden. Mit lauter Musik, einem Grill und einer Menge Alkohol. Sie werden sich auch im Naturschutzgebiet aufhalten und schwimmen gehen. So wie immer, wenn das Wetter gut wird. Anwohner des zu Hilden gehörenden Wohnweilers Elb leiden seit Jahren unter dieser Situation, fordern ein resolutes Eingreifen der Stadt Düsseldorf (wir berichteten). Doch bislang fühlen sie sich mit dem Problem allein gelassen.

Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Denn auf Initiative von Hildens Bürgermeister Claus Pommer sprechen beide Städte über das Elbsee-Problem. „Nächste Woche Mittwoch werden wir eine Videokonferenz mit Düsseldorfs Umweltdezernentin Helga Stulgies und Ordnungsdezernenten Christian Zaum haben“, berichtet Pommer. Einziges Thema: die Situation rund um das Gewässer an der Stadtgrenze. „Wir möchten, dass die Stadt Düsseldorf ein größeres Augenmerk auf den Elbsee legt“, sagt Hildens Bürgermeister. Das soll Ziel des Prozesses sein, der mit der Videokonferenz ins Rollen gebracht wird. „Es ist uns aber klar, dass wir nichts erzwingen können.“

Denn der Elbsee liegt auf Düsseldorfer Stadtgebiet. Das Hildener Ordnungsamt kann nur den ruhenden Verkehr im Wohnweiler Elb im Auge behalten. Für die Uferbereiche, an denen sich die Menschen treffen, sowie für den See und die Insel sind die Düsseldorfer Kollegen zuständig.

Doch die müssen an vielen Orten in der Landeshauptstadt Präsenz zeigen, um beispielsweise die Altstadt oder den Himmelgeister Rheinbogen im Griff zu behalten. Der Elbsee liegt für sie weit außen, dort schauten sie in der Vergangenheit vergleichsweise selten vorbei. Nach mehreren Vorfällen diesen Sommer, bei dem ein Mensch sogar lebensgefährlich verletzt worden war, schickte die Stadt den Ordnungsdienst an dem ehemaligen Baggerloch vorbei. Doch der Effekt dieser Schwerpunktkontrolle verpuffte wieder recht schnell.

Nun also die Videokonferenz mit Düsseldorfer und Hildener Beteiligung. Um das Problem in den Griff zu bekommen, muss nämlich ein gemeinsames Konzept her – das fordern die Anwohner von „Elb Arenal“, wie sie den Elbsee teilweise nennen. Zu diesem Konzept gehören Prävention, Repression und eine dichtere Bepflanzung der Uferbereiche. Das fordert Anwohner Manfred Böhm stellvertretend für die Elb-Bewohner in einem Brief an den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller. „Bitte tragen Sie gemeinsam im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeiten zum Erhalt eines wunderbaren, stadtnahen Natur-Habitats bei und beenden Sie die jahrelange, schleichende Vernichtung, verursacht durch rechtlich unzulässige Nutzung der Uferzonen“, schreibt Manfred Böhm nach Düsseldorf. OB Keller wird an der Videokonferenz voraussichtlich nicht teilnehmen. Vielleicht aber finden seine Dezernenten gemeinsam mit Hildens Bürgermeister Claus Pommer eine Lösung.

(tobi)
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