Hilden Stadt Hilden sammelt für Kriegsflüchtlinge
Hilden · Elf Waisenkinder sind am Freitag angekommen und werden gut versorgt. Die Stadt hat ein Spendenkonto eingerichtet und bittet um Sachspenden.
Elf Kinder sowie drei Erwachsene aus der Ukraine haben am Freitagnachmittag Hilden erreicht. In der Notunterkunft haben sie pädagogische Fachkräfte sowie Sozialarbeiterinnen in Empfang genommen und mit allem ausgestattet, was sie für den Anfang benötigen: von Lebensmitteln über Kleidung und Medikamenten bis hin zu Spielzeug. Möglich war das dank des Einsatzes der Johanniter, der Hilfe aus der Bürgerschaft sowie der finanziellen Zuwendung der Hildener Firma Ökoworld AG.
„Die Waisenkinder sind schwer traumatisiert und erhalten professionelle Unterstützung“, berichtet Bürgermeister Claus Pommer.:„Ich bin daher froh, dass wir vor Ort auch Fachkräfte haben, die Ukrainisch sprechen und die Kinder qualifiziert betreuen können.“ Pommer bittet außerdem eindringlich darum, Spenden nicht direkt an die Unterkünfte zu bringen: „Nach allem, was die jungen Menschen erlebt haben, ist es wichtig, dass sie ungestört und in Ruhe ankommen können.“ Langfristig werden die Waisenkinder ein neues Zuhause in einer Wohngruppe einer Jugendhilfeeinrichtung im Kreis Mettmann finden. Darum kümmert sich das Amt für Jugend, Schule und Sport.
Da die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge, die über private Kontakte nach Hilden gelangen, rasant steigt, hat die Stadt diese Woche drei Sammelaktionen im Jugendtreff Area51, Furtwänglerstraße 2b in Hilden, geplant. Am Mittwoch, 9. März, und am Donnerstag, 10. März, jeweils von 16.00 bis 20.00 Uhr sowie am Freitag, 11. März, von 11.00 bis 14.00 Uhr nehmen städtische Mitarbeitende und ehrenamtliche Kräfte folgende Spenden an: Schlafsäcke, Isomatten, gut erhaltene Kinderkleidung in allen Größen, Kleidung für Frauen, Hygieneartikel, Standard-Bettwäsche, Geschirr, Töpfe, Pfannen, Besteck und Handtücher. Akuter Bedarf besteht außerdem an Boxen mit Deckeln oder kleinen Umzugskartons in den Größen S oder XS (ca. 50 Liter). In diesen Behältnissen erhalten Flüchtlinge, die in Hilden ankommen, ihre Erstausstattung.
Die Stadt hat außerdem ein Spendenkonto für die Ukraine-Hilfe eingerichtet. Von den Geldern schafft die Stadt an, was noch fehlt, um die Menschen in Hilden gut unterzubringen. Die Kontodaten und Hinweise zur Spendenabwicklung sind auch unter www.hilden.de/ukrainehilfe zu finden.
Weiterhin wird Wohnraum dringend benötigt. Angebote sammelt die städtische Koordinierungsstelle über die E-Mailadresse ukraine-hilfe@hilden.de sowie die Telefonnummer 02103 72-1595. „Wir lesen alle E-Mails und erfassen sie in einer Datenbank“, erklärt Anja Voß, Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Sport, das Verfahren. „Angesicht der großen Anzahl können wir aktuell aber nur gezielt und nach Bedarf antworten.“
„Die Bereitschaft der Hildenerinnen und Hildener zu spenden und zu helfen ist unglaublich groß“, fasst Bürgermeister Claus Pommer zusammen. „Ich bin froh und stolz, dass wir uns in Hilden auch in so schweren Zeiten aufeinander verlassen können!“