Gastronomie startet nach Corona-Pause Glückliche Gäste, frohe Gastronomen

Cafés, Restaurants und Eisdielen haben wieder geöffnet - nicht nur zum Mitnehmen, sondern auch zum Sitzen. Die Erleichterung bei Gastwirten und Gästen ist groß, auch wenn eine Reihe von Auflagen zu beachten ist.

 Die Gastronomie hat wieder geöffnet: Sarah (22, aus Düsseldorf) im Hildener Café Extrablatt. Links Patrick Dübbers.

Die Gastronomie hat wieder geöffnet: Sarah (22, aus Düsseldorf) im Hildener Café Extrablatt. Links Patrick Dübbers.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

  Die Stammgäste standen schon um halb 9 morgens vor der Tür, eine halbe Stunde vor der Öffnung des Cafés „Extrablatt“. „Unser Zelt war voll mit Frühstücksgästen“, erzählt Inhaber Igor Simic. Das sonst sehr beliebte Frühstücksbuffet kann er zwar aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht anbieten, Frühstück à la carte und alle anderen Gerichte aber schon. Seit Montag hat die Gastronomie in Hilden und Haan wieder geöffnet. Erleichterung? „Definitiv“, sagt Simic mit Nachdruck, und auch bei seinen Gästen ist Freude über einen Schritt zurück zur Normalität spürbar.

„Wir freuen uns total, endlich wieder zusammen etwas  trinken zu gehen“, sagt Vanessa Groß, die mit ihrer Freundin im „Extrablatt“ sitzt. „Wir haben uns in den letzten Wochen zwar auch mal Essen liefern lassen, um die Restaurants zu unterstützen, aber das ist nicht das Gleiche.“ Die Hygieneregeln, die beim Restaurantbesuch zu beachten sind, stören die beiden Frauen  nicht. „Hauptsache, es ist wieder geöffnet“, sagt Vanessa Groß, und  ihre Freundin strahlt zustimmend.

 Igor Simic hat die  Corona-Schließung für neue Wege genutzt: „Draußen haben wir einen To-Go-Stand aufgebaut. Den werden wir beibehalten, da die Gäste ihn sehr gut angenommen haben.“ Auch der Lieferservice sei super gelaufen. „Außerdem bieten wir eine digitale Karte an, mit der die Gäste direkt per Smartphone bestellen können“, erklärt der 32-Jährige: „Krisen bieten immer auch Chancen.“

Etwas Zurückhaltung ist um die Mittagszeit herum allerdings noch zu spüren. Im Café „Overstolz“ ist zwar gut zu tun, vergleichbar mit der Vor-Corona-Zeit sei dies aber noch lange nicht, sagt Inhaber Tino Jans. „Wir müssen so viele Auflagen erfüllen - richtig Geld verdienen kann man so nicht.“ Insbesondere das Hinterlassen von Namen und Adressen gefalle manchen Gästen nicht, sodass sie von einem Besuch absähen. Hinzu kam das kalte Wetter am Montag; die Außenplätze waren kaum gefragt.

 Ana Markovic freut sich, wieder arbeiten zu können

Ana Markovic freut sich, wieder arbeiten zu können

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Tino Jans hat für seine Angestellten Visiere gekauft, „mit Masken lässt sich nicht gut arbeiten.“ Kellnerin Ana Markovic bestätigt das, während sie ein Tablett durch das „Overstolz“ trägt und danach bei Andrea Ermertz kassiert. Diese erzählt: „Ich ziehe gerade um und habe noch keine Küche. Daher nutze ich das Angebot hier sehr.“ Sie ergänzt: „Hilden ist die beste Stadt der Welt. Hier wird so viel für die Leute getan, und auch in der Krise halten alle zusammen.“

Cappuccino und Latte Macchiato gegen die Kälte, aber auch Erdbeerbecher und Spaghettieis waren in Nino Eminis Eiscafé „Eisbär“ am Montag gefragt. „Wegen des Wetters ist es ein ruhiger Tag, meine Stammkunden waren aber alle da“, beschreibt Emini den ersten Tag, an dem die Gäste nicht nur Eis auf die Hand mitnehmen, sondern in und vor dem „Eisbär“ auch Platz nehmen durften. Restaurants wie „Asia Ming“ in Haan, die Essen nur in Buffetform anbieten, haben noch nicht wieder geöffnet.

Die Parteien in Hilden möchten die Gastronomen unterstützen: So hat die FDP beantragt, die Gebühren auszusetzen, die die Gastronomen für die Nutzung öffentlicher Außenflächen zahlen müssen. Die Stadt Haan will die Gebühr auf die tatsächlich genutzte Fläche beschränken, auch wenn wegen der Abstände zwischen den Tischen größere Bereiche gebraucht werden.

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