Inzidenz weiter über 200 Kreis Mettmann plant Einschnitte bei Besuchsregeln

Hilden/Haan · Rund ein Drittel aller Corona-Fälle im Kreis Mettmann sind in Altenpflege- und anderen Senioreneinrichtungen lokalisiert. Dort sollen offenbar die Schutzmaßnahmen verschärft werden. Am Freitag entscheidet der Krisenstab wahrscheinlich über neue Regeln.

 Die Besuchsregelungen für Senioreneinrichtungen sollen offenbar eingeschränkt werden.

Die Besuchsregelungen für Senioreneinrichtungen sollen offenbar eingeschränkt werden.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Um der Corona-Lage Herr zu werden, möchte der Kreis Mettmann offenbar die Schutzmaßnahmen rund um Pflegeheime und Senioreneinrichtungen verschärfen – unabhängig von der weiteren Inzidenz-Entwicklung. „Die Lage ist dramatisch“, erklärte Kreissprecherin Daniela Hitzemann am Mittwoch nach der Sitzung des Krisenstabs. Rund ein Drittel aller Corona-Fälle sind in Pflegeheimen und Senioreneinrichtungen lokalisiert. Aktuell beobachten die Experten die Lage noch, im Hintergrund arbeiten sie aber offenbar bereits an einem Konzept, wie sie die Senioren besser schützen können – um in der Krisenstabssitzung am Freitag Nägel mit Köpfen zu machen.

Am Dienstag war die Inzidenz im Kreis Mettmann über die 200er-Marke gerutscht, am Mittwoch lag sie bei 212,5 (-3,7 zum Vortag). Im Verwaltungsvorstand berieten die Verantwortlichen zunächst, ob die Corona-Maßnahmen kurzfristig angepasst werden müssten, beispielsweise durch die sogenannte Corona-Leine. „Die Beschränkung des Bewegungsradius’ auf 15 Kilometer bringt bei uns eigentlich nichts, wenn wir unsere Lage ansehen. Innerhalb dieser Zone liegen elf Großstädte“, erklärt Daniela Hitzemann. Diese dürften theoretisch besucht werden. Eine Kontaktbeschränkung, die eine solche Corana-Leine zum Ziel hat, wäre damit nicht gegeben. „Außerdem stellt sich die Frage, ob solch eine Maßnahme für die breite Bevölkerung Sinn macht, wenn wir einen großen Teil des Infektionsgeschehens klar eingrenzen können“, so die Kreissprecherin.

Deshalb fokussiert sich der Kreis zunächst einmal auf die Hotspots: die Pflegeheime und andere Senioreneinrichtungen. „Es gibt Vorstellungen, wie die Maßnahmen aussehen könnten“, sagt Daniela Hitzemann. Unter anderem könnten die Besucherregelungen angepasst werden. „Außer die Zahlen gehen plötzlich deutlich runter“, so Hitzemann. Die konkreten Maßnahmen sollen am Freitag beschlossen werden. Im Zuge dessen stehen die Abstimmungen mit den Städten und dem Land an.

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