Volkshochschule Grevenbroich Vorbildlich Deutsch gelernt: VHS vergibt Zertifikate an Zuwanderer

Grevenbroich · Im städtischen BIldungszentrum an der Bergheimer Straße kam Feierlaune auf: Volkshochschulleiter Thomas Wolff überreichte dort die Sprachzertifikate „Deutsch-Test für Zuwanderer“.

 Endlich bestanden: Nach 600 Unterrichtsstunden erhielten die Deutschkurs-Teilnehmer ihre Zertifikate.

Endlich bestanden: Nach 600 Unterrichtsstunden erhielten die Deutschkurs-Teilnehmer ihre Zertifikate.

Foto: Thomas Wolff

Seit Ende August 2017 hatten 20 Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern Deutsch gelernt. 17 haben Mitte Dezember die Prüfung gemacht, 14 haben nach insgesamt 600 Unterrichtsstunden das B1-Niveau erreicht, das sie befähigt, sich in so ziemlich allen Lebenslagen ausdrücken zu können.

Das Besondere an dieser Zertifikatsübergabe: Die Kursteilnehmer waren stark motiviert und zielstrebig. Monika Born-Möbius als zuständige Bereichsleiterin der Volkshochschule, weiß, dass dies längst nicht immer so ist, dass normalerweise mehr Teilnehmer den Kurs abbrechen und wenig zuverlässig sind. Die beiden Lehrkräfte, Viktoria Terzidou-Nohara und Roland Brozio, lobten die Schüler: „Es sind sehr motivierte, lernwillige Leute.“

Unterstützt wurden die Teilnehmer in durch einen zusätzlichen und freiwilligen Förderunterricht, finanziert vom Förderkreis der Volkshochschule. Brigitte Schieren übernahm diesen Extra-Unterricht.

Über ihr Zertifikat freuten sich unter anderem die Eheleute Ali Reza Torknejad und Maryam Nourozi Renani aus dem Iran – Menschen mit guter Ausbildung, die sich in Deutschland wohlfühlen und hier Fuß fassen wollen. Ihr Heimatland hatten sie aus politischen Gründen verlassen. Im Iran hatte Seymohammad Rezaei Afrouzi ein großes Problem: er ist Christ. Der 50-Jährige hat zu Hause Chemie studiert und möchte in Deutschland künftig gerne Küchen montieren.

Keine dramatische Fluchtgeschichte hat Valentina Rath. Sie stammt aus Italien, hat in einer Grevenbroicher Eisdiele gearbeitet und einen Deutschen geheiratet – und wollte jetzt endlich ihre Sprachkenntnisse verbessern. Auch Beata Kluth, die aus Polen stammt, ist in ihrer Wahlheimat schon fest verankert: Auch sie hat einen deutschen Mann, und ihr Geld verdient die 48-Jährige in einem Pflegeheim in Rommerskirchen.

Vaydin Rashid stammt aus Bulgarien. Der 33 Jahre alte Programmierer möchte in Deutschland so schnell wie möglich in seinem Beruf arbeiten. Der regelmäßige Besuch der Deutschkurse bei der Volkshochschule Grevenbroich wird ihn diesem Ziel   ein kleines Stück nähergebracht haben.

(barni )
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