Wilder Müll in Grevenbroich Reifenmarkierungen führen zu mutmaßlichem Umweltsünder

Grevenbroich · Der Tatverdächtige soll im Januar auf einem Feldweg nahe einer Förderanlage von RWE Power und nicht weit vom Neurather Bauhof der Stadtbetriebe fast 200 Altreifen in die Landschaft gekippt haben.

 Fast 200 Altreifen wurden bei Neurath gefunden.

Fast 200 Altreifen wurden bei Neurath gefunden.

Foto: Sandra Lauterbach

Im Falle der wilden Altreifen-Deponie bei Neurath ist das Kreisumweltamt dem mutmaßlichen Umweltsünder auf die Spur gekommen. Der Tatverdächtige soll im Januar auf einem Feldweg nahe einer Förderanlage von RWE Power und nicht weit vom Neurather Bauhof der Stadtbetriebe fast 200 Altreifen in die Landschaft gekippt haben. Bürger fanden die illegale, tonnenschwere Ablagerung, die mit einem Lastwagen oder ähnlich großen Fahrzeug herangebracht worden sein musste. Polizei und Stadt rückten an. Die weiteren Ermittlungen übernahm das Umweltamt des Rhein-Kreises. Geklärt werden soll nun auch, ob Verbindungen zu anderen Altreifen-Ablagerungen in der Region bestehen.

Die entscheidende Spur zum Tatverdächtigen fand sich auf einem Teil der Reifen selbst: Auto-Kennzeichen, die in den Kreis Viersen führten. „Über die Kennzeichen haben wir den Besitzer und den mutmaßlichen Verursacher ermittelt“, erklärt Reinhold Jung von der Kreispressestelle. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt der Kreis, dass eine Kraftfahrzeug-Werkstatt in Viersen die Altreifen dem Verdächtigen zur Entsorgung weitergegeben haben soll. Der soll sie dann, statt sie fachgerecht zu entsorgen, einfach bei Neurath abgeladen haben.

Einzelheiten zu diesem Verdächtigen nennt der Kreis nicht. „Wir befinden uns zurzeit im Bußgeldverfahren.“ In der Regel liege dieses bei bis zu 500 Euro, „doch in einem schwerwiegenden Fall, wie er hier vorliegt, erreicht das Bußgeld eine vierstellige Höhe“, sagt Reinhold Jung. „Hinzu kommen die Kosten für die fachgerechte Entsorgung.“ Die dürften nicht gering sein, schließlich bestehen Reifen aus unterschiedlichen Materialien, die vor der Entsorgung erst voneinander getrennt werden müssen. Die Altreifen sollen zurzeit auf einem Grundstück der Stadtbetriebe gelagert sein.

Die Ermittlungen sind damit aber keineswegs abgeschlossen. „Wir ermitteln, ob ein Zusammenhang zu Altreifen-Ablagerungen in Nettetal und in Mönchengladbach bestehen. Dabei arbeiten wir mit den Umweltämtern dieser Kommunen zusammen“, erläutert der Sprecher. Im Januar war es in der Region zu einer auffälligen Häufung illegaler Altreifen-Ablagerungen gekommen, insgesamt soll es sich um rund 800 Pneus handeln. Auch die „Mülldedektive“ von MAGS, den Mönchengladbacher Abfall, Grün- und Straßenbetrieben, ermitteln.

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