Geplanter Umbau in Grevenbroich Anwohner besorgt über „Ein-Bahnstraße“

Grevenbroich · Zu eng, zu wenig Frequenz, Umwege für Kunden: Der anstehende Umbau der mittleren Bahnstraße stößt vielen übel auf – nicht nur wegen fällig werdender Anwohnerbeiträge. Kaum jemand heißt die Pläne gut. Geschäftsleute fürchten um ihre Existenz.

 Autoverkehr in beide Richtungen – das ist bald Geschichte. Die mittlere Bahnstraße wird zur Einbahnstraße. Bürger und Anwohner protestieren.

Autoverkehr in beide Richtungen – das ist bald Geschichte. Die mittlere Bahnstraße wird zur Einbahnstraße. Bürger und Anwohner protestieren.

Foto: Kandzorra, Christian

In der Stadt wird viel gesprochen – ein Thema hält sich an den Tresen und Verkaufstheken allerdings besonders hartnäckig: der Umbau der Bahnstraße. Viele Kommunalpolitiker haben sich in den vergangenen Tagen dazu geäußert. Die Meinungen gehen weit auseinander. Doch was ist mit denen, die wirklich betroffen sind?

Tatsächlich ist es schwierig, auf dem mittleren Abschnitt der Bahnstraße Anwohner oder Geschäftsleute zu finden, die die Umbaupläne der Stadt mit Einbahnstraße in Richtung Kreisverkehr, Parkplatz-„Paketen“ und Flächen für Außengastronomie gut heißen. Die meisten sind besorgt, fürchten, dass es auf „ihrer“ Straße bald schon ähnlich chaotisch zugehen wird wie manchen Tages auf dem bereits fertigen Abschnitt zwischen Ostwall und Breite Straße.

Diesen Mittwoch, 6. Februar, 19 Uhr, findet im Bernardussaal neben dem Alten Rathaus am Markt 3 eine Veranstaltung statt, bei der Bürger über die Umbaupläne, die Auswirkungen und den Zeitplan informiert werden sollen.

Für den Apotheker Dominik Schülgen, der selbst an der Bahnstraße wohnt und dort sein Geschäft betreibt, ist das eine „Alibiveranstaltung“. „Es ist schade, dass die Pläne anfangs durch den Stadtrat gepeitscht wurden, ohne Anwohner mit einzubeziehen“, sagt der Anwohner, der fest davon ausgeht, dass sein Geschäft bald insbesondere wegen der geplanten Einbahnstraßenregelung von Innenstadt in Richtung Kreisel weniger frequentiert wird. Außerdem muss er einen „fast fünfstelligen“ Anwohnerbeitrag für den Umbau zahlen. Schülgen empfindet ein Gefühl der Ohnmacht.

Skepsis ist auch in der Wäscherei auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu spüren. Geschäftsführer Theo Rose bezweifelt, dass auch Menschen an den Planungen beteiligt waren, die die Grevenbroicher Innenstadt gut kennen. Und auch er fürchtet, dass sich die Bauarbeiten sowie die eines Tages fertig umgebaute Straße negativ auf sein Geschäft auswirken könnten.

Wirklich schön ist die mittlere Bahnstraße aus Sicht der meisten Anwohner und Geschäftsleute nicht. „Gegen einen Umbau sträubt sich auch kaum jemand. Es geht aber um die Art des Umbaus“, betont Apotheker Dominik Schülgen.

In Bezug auf die geplante Einbahnstraßenregelung merkt er an, dass viele Busse gleichzeitig am Bahnhof starten würden: „Demnächst können Busse die Bahnstraße nicht mehr in Richtung Innenstadt befahren. Sie müssen dann vom Bahnhof aus kommend am Kreisverkehr rechts fahren und dann wieder links Richtung Ostwall. Ich bin mir sicher, dass das zu Staus führen wird“, sagt Dominik Schülgen.

Der Startschuss für die Umbauarbeiten auf der mittleren Bahnstraße soll diesen April fallen. Fertig werden soll die Straße 2020. Entstehen werden dort 50 Parkplätze. Der Umbau wird gefördert und ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort