Grevenbroich RWE unterstützt junge Reporter

Grevenbroich · Tagebau-Chef Lutz Kunde erklärt, wie RWE Power das Projekt Schüler lesen Zeitung der Neuß-Grevenbroicher Zeitung fördert.

 Lutz Kunde leitet den Tagebau Garzweiler II.

Lutz Kunde leitet den Tagebau Garzweiler II.

Foto: Reuter

Fast 1600 Schüler aus dem Rhein-Kreis Neuss, Leverkusen, dem Bergischen Land und dem Kreis Mettmann machen sich derzeit beim Projekt "Schüler lesen Zeitung" im Unterricht mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung/Rheinische Post und dem Medium Tageszeitung vertraut. Dabei können sie sich einmal selbst als Journalisten versuchen und Artikel schreiben. RWE Power unterstützt das Projekt und bietet den Schülern Hilfe bei der Recherche im Tagebau Garzweiler und im Innovationszentrum Kohle am Kraftwerksstandort Niederaußem. Ein Gespräch mit Tagebauleiter Lutz Kunde.

Was können die Schüler im größten von Menschenhand geschaffenem Loch der Welt sehen?

Kunde Die Braunkohletagebaue sind in der Tat die größten von Menschen geschaffenen Löcher weltweit. Die Schüler können sich zum Beispiel anschauen, wie ein riesiger Braunkohleschaufelradbagger gefahren oder repariert wird, wie so ein großes Gebiet mit modernster Technik vermessen wird oder wie die Transportband-Anlagen funktionieren und schließlich, wie die Kohle zum Kraftwerk kommt, um daraus Strom zu gewinnen. Ich betreue das Projekt Schüler lesen Zeitung seit vielen Jahren — das ist eine supergute Sache. Darum wollen wir den Teilnehmern eine Menge bieten.

Wie viele Menschen arbeiten im Tagebau Garzweiler II?

Kunde Rund 1600 Mitarbeiter und 150 Auszubildende.

Die aber nicht alle Braunkohlebagger fahren. . .

Kunde Nein, deren Arbeit geht quer durch alle Technikbereiche — wir haben zum Beispiel auch Maschinenbauingenieure, Elektroingenieure, Vermessungsingenieure, aber auch Diplom-Landwirte, Biologen, Bodenkundler und viele Techniker auf der Meister- oder Facharbeiterebene.

Klingt nach viel Technik. . .

Kunde Wir haben hier auch viel High-Tech im Einsatz. Ein Beispiel: Ihr GPS-System im Auto geht auf fünf bis zehn Meter genau, das GPS-System unserer Bagger auf fünf Zentimeter! Das ist ein Industriestandard, der weltweit führend ist. Apropos Technik: Wir haben zwar schon etliche Frauen und weibliche Auszubildende im Tagebau, aber noch viel zu wenige. Wir suchen noch Ingenieurinnen und Mädchen, die sich für eine Ausbildung interessieren.

Warum sind Sie daran so sehr interessiert?

Kunde Frauen sind sehr teamfähig und sozialkompetent. Sie bringen eine Mannschaft dazu, sich kreativ auf eine Aufgabe zu stürzen.

Erfahren Besucher auch, was mit der abgebauten Kohle passiert?

Kunde Das können sie bei einem Besuch an unserem Kraftwerksstandort in Bergheim-Niederaußem und unserem dort angesiedelten Innovationszentrum Kohle sehen. In Verbindung mit dem weltweit modernsten Braunkohlenkraftwerk, der sogenannten BoA, erforschen wir, wie mit innovativen Verfahren der Kohlendioxid-Ausstoß von Kraftwerken verringert werden kann und entwickeln Möglichkeiten zur CO2-Umwandlung und Nutzung. Wir forschen mit renommierten Unternehmen zusammen. Zum Beispiel, wie Mikroorganismen das Kohlendioxid aus Rauchgas fressen und es für Produkte, etwa Dämmstoffe oder Bio-Kunststoffe, nutzbar machen. Bei dem Besuch im Innovationszentrum Kohle am Kraftwerk Niederaußem lernt man den gesamten Weg von der Kohle bis zum Strom, der aus der Steckdose kommt, kennen.

Können das alles auch Menschen sehen, die nicht bei Schüler lesen Zeitung mitmachen?

Kunde Ja, wir haben allein im Tagebau gut 40 000 Besucher im Jahr. Wer sich für die Angebote interessiert, kann sich an unsere kostenlose Besucherbetreuungshotline, Tel. 0800 8833830, wenden.

(NGZ/rl)
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