Grevenbroich Neue Initiative hat die Jugendarbeit verbessert

Grevenbroich · Sie sind angetreten, um das Angebot für Jugendliche zu verbessern. Die Jugendinitiative geht mit Herzblut vor – und kämpft um Sponsoren.

Grevenbroich: Neue Initiative hat die Jugendarbeit verbessert
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Sie sind angetreten, um das Angebot für Jugendliche zu verbessern. Die Jugendinitiative geht mit Herzblut vor — und kämpft um Sponsoren.

An die Anfänge erinnert sich Sven Bronneberg (27) genau. Vor zwei Jahren saß er mit Freunden im Café Kultus beisammen, und es wurde darüber sinniert, welche Angebote für Jugendliche in der Schlossstadt fehlen. Da Lamentieren eine schnöde Sache ist, erinnerten sich die jungen Grevenbroicher an den schönen rheinischen Imperativ: "Net kalle, donn". Zu siebt waren sie damals, und es wurde getan: Mit viel Tatkraft hob die Truppe im Juni 2011 die Jugendinitiative (Jugi) Grevenbroich aus der Taufe. Ihr Ziel: das kulturelle Angebot für Jugendliche in der Stadt auszubauen. Jetzt, zum zweiten Geburtstag, ziehen die Ehrenamtler Bilanz — und belohnen sich am 13. und 14. Juli mit einer zweitägigen Sause. Frei nach dem Motto: zwei Jahre Jugi, zwei Tage Party.

Gefeiert wird an beiden Tagen im Orkener Eventlokal "Schiller 32". Dort steigt am Samstag, 13. Juli, ab 16 Uhr zunächst das "Jugi Beach Open Air" mit zehn Bands, tags darauf lädt die Initiative zum Familientag. "Dieses Angebot richtet sich dann eher an Kinder und ihre Eltern. Wir wollen noch mehr auf unsere Angebote aufmerksam machen", sagt Bronneberg. Unterstützt werden sie dabei von Sängerin Fabienne Rothe, die im vergangenen Jahr Platz vier in Dieter Bohlens RTL-Casting-Klassiker "Deutschland sucht den Superstar" belegte. Die 17 Jahre alte Dormagenerin kommt zum Familientag, im Gepäck hat sie ihre Anfang Mai erschienene Single "Dieses Gefühl". "Fabienne Rothe wird bei uns am 14. Juli ab 12 Uhr eine Autogrammstunde geben", sagt Bronneberg.

Die prominente Unterstützung kommt der Jugi sehr gelegen. "Mit unseren bescheidenen Mitteln haben wir für die Jugendlichen in der Stadt schon eine ganze Menge auf die Beine gestellt", meint Bronneberg zwar. "Aber es gibt auch immer noch Dinge, bei denen wir sagen müssen: Sorry, das können wir nicht bieten, weil es zu teuer ist." Alle Veranstaltungen der Jugi bedürfen neben des ehrenamtlichen Engagements auch Sponsoren. Doch die Suche gestaltet sich auch nach zwei Jahren noch schwierig. Entmutigen lassen sich die Jugi-Mitglieder nicht. "Man lebt mit dem, was man hat, und macht das Beste draus", sagt Sven Bronneberg.

Inzwischen zählt der eingetragene Verein 34 Mitglieder. Den Vorstand bilden Max von Borzestowski (1. Vorsitzender), Sebastian Meger (2. Vorsitzender), Christoph Landsky (Schriftführer) und eben Bronneberg (Kassierer), koordiniert wird alles in Arbeitsgruppen. Dabei galt es auch, eine lange To-Do-Liste abzuarbeiten. Denn zu Beginn ihrer Tätigkeit machte sich die Jugi erst mal mit Fragebögen schlau, welche Angebote die Jugendlichen in der Schlossstadt vermissten. Mehr als 400 Fragebögen wurden verteilt und später ausgewertet. "Wir haben fast alles, das mit unseren Mitteln machbar ist, auch umgesetzt", betont Bronneberg.

Neben Popkonzerten und Partys gehören dazu auch Playstation-Turniere. So wird inzwischen einmal im Jahr eine Stadtmeisterschaft im beliebten Konsolenspiel "Fifa" ausgetragen. Doch es wird nicht nur ge-daddelt, getanzt und gefeiert: Auch Fortbildungen und Workshops gehören zum Angebot — zum Beispiel in den Bereichen Fotokunst und Poesie.

(NGZ/ac)
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