Grevenbroich Die Stadt begrüßt Grevenbroicher Babys

Grevenbroich · Die Stadtverwaltung bereitet mit der Caritas zusammen den Start des neuen Baby-Begrüßungsdienstes vor. Eltern werden informiert; außerdem kümmern sich bei Fragen Berater um die jungen Familien. Das Projekt soll 2014 starten.

In Dormagen gibt es den Service schon seit fünf Jahren, auch in Kaarst oder Neuss: Über den Baby-Begrüßungsdienst werden junge Familien informiert und beraten. In der Schloss-Stadt wird zurzeit der Start des Projekts "Baby-Begrüßungsdienst: Willkommen in Grevenbroich" gearbeitet. Die Jugendpolitiker haben jetzt die Weichen für die Kooperation zwischen der Stadt Grevenbroich und dem Caritasverband gestellt. Dieser kümmert sich ab sofort um die Umsetzung. "Wir befinden uns noch in einer recht frühen Phase, wir werden noch Zeit brauchen. So müssen wir etwa noch Stellen ausschreiben, Mitarbeiter auswählen und Materialen für das ,Baby-Begrüßungspaket' zusammenstellen", erläutert Birgit Schikora, Leiter des Fachbereichs Jugend. Realistisch sei ein Start Anfang 2014: "Ein Vorteil für die Eltern ist der persönliche Info- und Servicedienst."

Laut Caritas-Verband kostet das Projekt pro Jahr rund 62 000 Euro. Aus dem Topf werden zwei Teilzeitstellen finanziert, die fachliche Begleitung durch den Caritasverband und alle Sachkosten, einschließlich der Elternmaterialien. "Bei der Auswahl werden wir nach der Devise ,Gut und günstig' vorgehen", sagt Birgit Schikora mit einem Blick auf die desolate Haushaltssituation der Stadt.

Dies ist auch der entscheidende Grund dafür, warum in Grevenbroich erst jetzt ein "Baby-Begrüßungsdienst" vorbereitet wird. Laut einer Änderung des Bundeskinderschutzgesetzes gehört zum Kinderschutz das Gesetz zur Information und Kooperation. Darin ist auch geregelt, dass werdenden Eltern sowie frisch gebackene Mütter und Väter bei der Erziehung unterstützt werden. Damit gehört auch der "Baby-Begrüßungsdienst" zu den Pflichtaufgaben, die die Stadt leisten und finanzieren muss, statt wie zuvor zu den freiwilligen Aufgaben. Für das laufende Jahr stehen die Mittel im Etat zur Verfügung; auch für die nächsten Jahre sie angemeldet worden.

Und so sollen die jüngsten Grevenbroicher in Zukunft willkommen geheißen werden: Zwei bis drei Wochen nach der Geburt erhalten die Eltern Post von der Caritas. Darin werden familienrelevante Informationen, ein Begrüßungsgeschenk und ein Besuch des Begrüßungsdienstes angekündigt. Alternativ können die Eltern auch selbst in das Büro des Fachdienstes kommen, sich dort informieren und ihr Baby-Paket mit nach Hause nehmen. Alles, so betont die Caritas in dem neuen Konzept, beruhe auf Freiwilligkeit. Gerade der persönliche Ansprechpartner sei für die Eltern wichtig, so Birgit Schikora: "Auch Zeiten können flexibel nach den Bedürfnissen der Eltern abgesprochen werden. Mit einem Baby ändert sich vieles", sagt die Fachdienstleiterin.

Die Grevenbroicher Jugendpolitiker begrüßten das Konzept der Caritas einstimmig. Für die UWG erinnerte Hildegard Florack daran, bereits im Jahr 2006 einen ähnlichen Antrag gestellt zu haben. Ausschussvorsitzende Heike Troles betonte dagegen, dass "dieses positive Ergebnis sicher von allen Fraktionen mitgetragen" wird.

(NGZ)
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