Dormagen ist Mitglied der Europäische Städtekoalition Mit welchen Maßnahmen die Stadt aktuell gegen Rassismus kämpft

Dormagen · Die Verwaltung hat einen Bericht über den aktuellen Stand des Zehn-Punkte-Plansvorgelegt, den sie als Mitglied der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus umsetzen möchte. Welche Angebote zur Umsetzung des Plans trotz Pandemie möglich waren und welche nicht.

 Die Reinigung der „Stolpersteine“ durch die Otmar-Alt-Gruppe des Jugendhilfezentrums Raphaelshaus zählt zu den Projekten des Plans, die trotz Pandemie weiterhin möglich waren.

Die Reinigung der „Stolpersteine“ durch die Otmar-Alt-Gruppe des Jugendhilfezentrums Raphaelshaus zählt zu den Projekten des Plans, die trotz Pandemie weiterhin möglich waren.

Foto: Stadt Dormagen

Seit 2018 ist die Stadt Dormagen auf Empfehlung des Integrationsrates offizielles Mitglied der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR). Dabei hat sie sich verpflichtet, einen Zehn-Punkte-Plan umzusetzen. Zu diesen Punkten zählen zum Beispiel eine bessere Unterstützung für die Opfer von Rassismus und Diskriminierung oder die Herstellung von Chancengleichheit auf dem Wohnungsmarkt. Einmal im Jahr muss die Verwaltung seitdem über den aktuellen Stand informieren.

Der Bericht, der Anfang Mai dem Integrationsrat und dem Stadtrat zur Kenntnisnahme vorgelegt wurde, zeigt einen deutlichen Einfluss der Pandemie auf die geplanten Aktivitäten zur Umsetzung des Plans. So konnte etwa der „Runde Tisch gegen Rassismus und Diskriminierung“ nicht stattfinden – ein Gremium, in dem sich sonst Vertreter aus allen Teilen der Dormagener Zivilgesellschaft treffen. Auch die geplante offene Sprechstunde der Antidiskriminierungsstelle, die Anfang 2020 eingerichtet wurde, war wegen der Pandemie nicht möglich. Stattdessen wurde auf Telefonate oder Beratungen nach vorheriger Terminvereinbarung gesetzt. Schulungen zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“, die sonst für die Mitarbeitenden der Stadt angeboten werden, mussten ebenfalls ausfallen.

Einige Angebote oder Kampagnen konnten jedoch trotz Pandemie umgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel verschiedene Workshops oder die Besprechung eines Films zum Thema Alltagsrassismus am Berufsbildungszentrum. Auch die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU im nördlichen Bereich des Parks an der Haberlandstraße oder das  Projekt „Stolpersteine“, um deren Reinigung sich regelmäßig Kinder und Jugendliche aus dem Raphaelshaus kümmern, werden als Beispiele aufgelistet.

Im Februar hatte die Stadt bereits einen Feedback-Bericht der ECCAR zu ihrer bisherigen Umsetzung des Aktionsplans erhalten, über den die Verwaltung die Städtekoalition alle zwei Jahre unterrichten muss. Darin wurde die Stadt unter anderem für die Einbeziehung von Schülern und die interkulturelle Öffnung ihrer Verwaltung gelobt.

(mcv)
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