Nahverkehr in Grevenbroich Gustorfer Bahnhof ist weiterhin in einem schlechten Zustand

Gustorf · Der Bahnhof in Gustorf muss dringend saniert werden. Das fordern etliche Politiker bereits seit vielen Jahren. Erst Ende 2019 teilte die Deutsche Bahn der Stadt allerdings erneut mit, dass sie in den nächsten Jahren keine Sanierung des maroden Bahnhaltepunkts plant.

 Der Bahnhof in Gustorf ist seit Jahren in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Nun scheint es etwas bergauf zu gehen.

Der Bahnhof in Gustorf ist seit Jahren in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Nun scheint es etwas bergauf zu gehen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sieht dagegen Handlungsbedarf. Denn im Stationsbericht des VRR, der jährlich durchgeführt wird, heißt es weiterhin, dass eine Modernisierung erforderlich ist. Nichtsdestotrotz schneidet der Bahnhof in Gustorf bei der Bewertung von Experten besser ab als noch vor zwei Jahren. 2017 vergab der VRR für die Station insgesamt noch ein „rot“, was „nicht akzeptabel“ bedeutet. In diesem Jahr und auch 2018 erhielt der Bahnhof dann ein „gelb“ („noch akzeptabel“). Die Sauberkeit und die Funktion des Bahnsteiges wird jeweils mit dem Prädikat „gelb“ bewertet. Ein „grün“ („akzeptabel“) gibt es sogar für die Situation mit Graffiti am Bahnhof.

Auch UWG-Politiker Hubert Rütten, der sich seit Jahren für den Bahnhof in Gustorf einsetzt, kennt den Stationsbericht des VRR. Er hat sich vor wenigen Tagen die Mühe gemacht, zum Bahnhof in Gustorf zu fahren, um sich die aktuelle Situation vor Ort anzuschauen. Woran liegt es also, dass der Bahnhof so gut abschneidet? „Ich war positiv überrascht, wie sauber es dort war“, sagt er. Das Servicepersonal der Deutschen Bahn sei am selben Tag an der Station gewesen und habe sauber gemacht. „Der Bahnhof sieht nun erheblich besser aus“, fasst Rütten zusammen, ergänzt aber: „Graffiti ist immer noch da.“

Generell habe er aber immer noch einen schlechten Eindruck von dem Bahnhof. Das liege speziell daran, dass das Gebäude sehr alt sei. „Das sieht immer so aus wie in einem Wild-Western-Film“, sagt Rütten. Problematisch sei auch nach wie vor, dass Pendler nicht vernünftig einsteigen könnten, da die Bahnsteigkante um 50 Zentimeter zu niedrig sei. „Die Deutsche Bahn will das nicht ändern, weil dort zu wenig Leute einsteigen“, berichtet Rütten. „Doch die Gustorfer würden häufiger mit dem Zug fahren, wenn sie auch gut einsteigen könnten.“

Rütten versteht die Begründung der Deutschen Bahn deshalb nicht. „Die Katze beißt sich selbst in den Schwanz“, sagt er. Vor dem Hintergrund, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) stetig ausgebaut werden soll, sei die Haltung „kontraproduktiv“. jlu

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