SPD-Vorschlag zur künftigen Nutzung Alte Wache in Grevenbroich soll Feuerwehrschule werden

Grevenbroich · Die SPD schlägt vor, in der alten Feuerwache an der Lilienthalstraße eine eigene Feuerwehrschule anzusiedeln.

 Im Jahr 2021 soll die Feuerwache an der Lilienthalstraße aufgegeben werden.

Im Jahr 2021 soll die Feuerwache an der Lilienthalstraße aufgegeben werden.

Foto: Dieter Staniek

Der erste Spatenstich ist im Sommer gesetzt worden. Im Frühjahr 2021 soll die rund elf Millionen neue Feuer- und Rettungswache am Rande des Industriegebiets Ost fertig sein. Damit wird die Ära der alten Wache an der Lilienthalstraße zu Ende gehen. Die Stadt erwägt einen Verkauf des rund 11.600 Quadratmeter großen Geländes. Ihr Plan: Auf dem günstig ans Straßennetz angeschlossenen Grundstück soll sich künftig ein Unternehmen ansiedeln. Die SPD hat indes andere Pläne mit der Immobilie.

In einem Antrag für den Haupt-, Finanz- und Demografieausschuss schlagen die Sozialdemokraten die Einrichtung einer Feuerwehrschule in Grevenbroich vor. „Wir haben die Stadtverwaltung zu einer Prüfung aufgefordert. Sie soll untersuchen, ob dafür die Wache an der Lilienthalstraße in Frage kommen könnte“, sagt Fraktionsvorsitzender Horst Gerbrand. Gebäude und Gelände könnten dann nicht nur von der heimischen, sondern von Feuerwehren aus der gesamten Region genutzt werden.

Bei einem ständig wachsenden Aufgabenspektrum kommt der Ausbildung von haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten einer immer größeren Bedeutung zu. Ein Manko: Die Kapazitäten der Feuerwehrschule Düsseldorf, an der die Grevenbroicher Kräfte ausgebildet werden, seien erschöpft, sagt Horst Gerbrand.

Das bestätigt Rathaus-Sprecher Stephan Renner: „Aufgrund geänderter gesetzlicher Vorgaben braucht die Düsseldorfer Feuerwehr derzeit alle Ausbildungsplätze für die eigenen Löscheinheiten.“ Die Lehrgänge für die Grevenbroicher Helfer seien daher wegen Eigenbedarfs gestrichen worden.

In diesem Jahr hat die Stadtverwaltung insgesamt acht Nachwuchskräfte für die Feuerwehr eingestellt. Vier von ihnen werden „traditionell“ ausgebildet und werden die Feuerwehrschule in Bergheim besuchen. Die übrigen vier absolvieren eine Stufenausbildung, die mit einem handwerklichen Teil im Ausbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft in Düsseldorf beginnt. „Danach werden sie für den Feuerwehrteil vermutlich zur Feuerwehrschule in Bocholt fahren müssen“, sagt Renner.

Der Prüfungsauftrag für eine Schule ist einer von mehreren Anträgen, mit der die SPD-Fraktion die Feuerwehr stärken möchte. Sie fordert unter anderem, den Zuschuss für die etwa 60-köpfige Jugendfeuerwehr von 1500 auf 5000 Euro zu erhöhen. Und: Die Stadt soll allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Grevenbroich eine kostenlose Zehner-Karte für das Schlossbad finanzieren. Darüber hinaus fordern die Sozialdemokraten, für die Ausbilder der freiwilligen Helfer eine Aufwandspauschale von zehn Euro je Übungsstunde einzuführen.

Das Geld sei in allen Fällen gut angelegt, meint Horst Gerbrand. „Damit können wir das Ehrenamt in unserer Stadt stärken.“ Die Freiwillige Feuerwehr in Grevenbroich sei meist am späten Nachmittag, in den Abend- und den Nachtstunden im Einsatz, häufig während der Freizeit und an Wochenenden. „Wenn andere frei haben, arbeitet sie zum Wohle der Gesellschaft“, sagt der Fraktionschef. Dies gelte es zu honorieren.

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