Neue Ausstellung in Grevenbroich Annu Koistinen präsentiert künstlerische Vielfalt bei Dielämmer

Grevenbroich · Die Künstlerin hat zurzeit eine Einzelausstellung in der Galerie Judith Dielämmer. Die 71-jährige Finnin, die in Rommerskirchen lebt und arbeitet, zeigt neben bekannten Werken auch solche, die sie eigens für diese Ausstellung geschaffen hat.

 Die in Rommerskirchen lebende Künstlerin Annu Koistinen zeigt bis zum 15. November ihre Werke in der Galerie Dielämmer in Grevenbroich.

Die in Rommerskirchen lebende Künstlerin Annu Koistinen zeigt bis zum 15. November ihre Werke in der Galerie Dielämmer in Grevenbroich.

Foto: Andreas Woitschützke/Andreas Wopitschützke

Ihr großes Thema für die naturverbundene Künstlerin ist der Baum. Auf unterschiedliche Weise setzt sie ihn in Szene. Auf einem Bild schneidet sie den Baum einfach heraus, besprüht Teile des Bildes, so dass ein Nebel-Effekt entsteht. Die Cut-Outs sollen den Phantomschmerz symbolisieren. Auf dem Bild direkt daneben wirken die Kronen der Bäume wie zwei alte, vom Leben gezeichnete Männerköpfe, die miteinander kommunizieren. Die schmalen Hochformate auf der gegenüberliegenden Seite zeigen Bäume im Winter. Die Farbe Weiß dominiert. Annu Koistinen hat die Farben dick aufgetragen beziehungsweise Seidenpapier verwendet, um eine Struktur hinzubekommen, die für Licht- und Schatten-Effekte sorgt.

Ganz neu sind die Collagen mit dem Innenleben ausrangierter Computer. „Ich finde diese Teile wunderschön, obwohl sie das genaue Gegenteil von Natur sind“, sagt die Künstlerin. Sie spürt die Intelligenz, die in diese Technik eingeflossen ist und die ihrer Hochachtung sicher sein kann.

Annu Koistinen arbeitet gerne reduziert. Das treibt sie auf die Spitze mit einem kleinen Objektkasten: Ein Computerteil, das aussieht wie ein schwarzer Kamm ist in ihrer Fantasie ein Gartenzaun – ein abstrakter Raum und ein Himmelskörper oben rechts machen mit wenigen Symbolen eine Landschaft erkennbar. Logarithmentafeln waren die Grundlage für andere Arbeiten: Die Künstlerin hat Umrisse von Menschen ausgeschnitten und zusammengefügt. So schuf sie etwa eine Pyramide. Zu sehen sind jetzt natürlich auch ihre Klassiker, die Arbeiten aus Papierband. Sie zeigt mit diesem Material –  das weich ist und zugleich auch hart – Planeten, aber auch Landschaftsimpressionen aus der Vogelperspektive. Das Exponat „Kahlschlag“ erinnert an abgeholzte Wälder, an Umweltzerstörung großen Ausmaßes.

Die Ausstellung in der Galerie Judith Dielämmer, Alte Bergheimer Straße 7, bis zum 15. November jeweils freitags von 18 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr zu sehen – und nach Vereinbarung mit der Künstlerin unter der Telefonnummer 02183 9599.

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