Ausstellung in Grevenbroich Dastin Conrads „Menschenbilder“ in Galerie Judith Dielämmer zu sehen

Grevenbroich · In Neuss geboren und in Jüchen aufgewachsen, absolvierte Dastin Conrad inzwischen sein Studium an der Hochschule der Bildenden Künste in Essen. Jetzt zeigt er in der Galerie Judith Dielämmer „Menschenbilder“.

Großformatige Malerei und kleine Objekte bestimmen die aktuelle Schau des 28-Jährigen, die jetzt eröffnet wurde.

Unverbraucht und voller Energie wirkt die kraftvolle Malerei des jungen Künstlers, die sich dem Betrachter nicht anbiedert, sondern von ihm entdeckt werden will. Genaues hinsehen ist wichtig und selbst das bietet keine Garantie, einen Durchblick zu bekommen. Der Mensch steht jeweils im Mittelpunkt und ist umgeben von geradliniger Architektur,. Die dargestellten Persönlichkeiten entsprechen keinem Schönheitsideal.

Der Künstler, der bereits Arbeiten im Rahmen der Jahresausstellung der Alten Post in Neuss gezeigt hat, packt sehr viele Aspekte in ein Bild hinein: Die offenbar mit großem Pinsel gemalten Menschen stehen klare Formen gegenüber, künstliche Beleuchtungen spielen eine große Rolle, der Kontrast zwischen Außen- und Innenräumen ebenso wie Spiegelungen: Und die fordern den Betrachter heraus zu identifizieren, was Unmittelbares und was Gespiegeltes ist.

Bewegung ist ebenfalls ein wichtiges Motiv und Element vieler Ausgestaltungen und oft dargestellt. Zwei Beine und ein weibliches Geschlechtsteil, beides ziemlich abstrahiert, wecken in der Arbeit „Mater Dolorosa“ nicht näher definierbare Assoziationen an etwas Lebendiges – was genau ist das Geheimnis, das ein jeder für sich selbst entschlüsseln kann und darf. . Aber auch vieles von der Räumlichkeit bleibt bewusst undefiniert. Dastin Conrad vermeidet es auch bewusst, durch erklärende Titel zu üppiges Licht ins Ungewisse zu bringen. Im Bild „Moment“ fasst sich ein Mann an den Fuß. Will er sich die Schnürsenkel zubinden? Oder etwas ganz anderes aussagen – auch hier bleibt Raum für Spekulationen. Lebendig wirken die Bilder auch, weil es kaum einen Quadratzentimeter Farbmonochromie gibt.

Sehenswerte Randerscheinungen der Ausstellung sind die kleinen Objekte und die vergleichsweise kleinen Papierarbeiten. Die Ausstellung an der Alte Bergheimer Straße 7 ist bis 4. Oktober, freitags von 18 bis 20 Uhr sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr. zu sehen.

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