Grevenbroich 650 Behinderte feiern Sportfest

Grevenbroich · Das fünfte Sportfest der Werkstatt für Behinderte Hemmerden erweist sich als voller Erfolg. 150 Angestellte, Ehrenamtler und Schüler betreuten mehr als 20 Spiel- und Sportstationen. Erstmals boten Vereine Workshops an.

 Experimentieren, sich bwegen, gemeinsam etwas erleben: Beim fünften Sportfest der Hemmerderner Werkstatt für Behinderte im Sportzentrum waren gestern 650 Menschen dabei.

Experimentieren, sich bwegen, gemeinsam etwas erleben: Beim fünften Sportfest der Hemmerderner Werkstatt für Behinderte im Sportzentrum waren gestern 650 Menschen dabei.

Foto: H. Jazyk

So bunt, fröhlich und voll geht es im Sportzentrum an der Buscher Straße selten zu. Was aussieht wie eine überdimensionierte Kindergeburtstags-Party ist das Sportfest der Werkstatt für Behinderte (WfB). Ehrfürchtig beobachtet Heike Lochmann (41) ihre Kollegen am acht Meter hohen Kletterturm einer großen Hüpfburg: "Das würde ich mich nicht trauen.

Aber der Menschen-Kicker macht mir großen Spaß." Die Mitarbeiterin der Garten-Landschaftsgruppe Hemmerden ist eine von rund 650 Menschen, die am Sportfest teilnehmen. Hinzu kommen 150 Angestellte der WfB, Eltern, Ehrenamtler aus den Sportvereinen, Schüler und Schützen.

Zum ersten Mal hatte die Werkstatt für Behinderte (WfB) im Mai 2002 einen solchen Aktionstag veranstaltet. "Die Resonanz war so positiv, dass wir mittlerweile unser fünftes Sportfest feiern", erklärt WfB-Geschäftsführer Wilfried Moll. Spaß, Spiel und das gemeinsame Erleben stehen im Vordergrund. Besonders ehrgeizige Mitarbeiter können am Leichtathletik-Dreikampf in Laufen, Werfen und Springen teilnehmen und werden mit einer Urkunde belohnt.

Schützen und Schüler helfen

"Wir sind um 5 Uhr aufgestanden, um alles aufzubauen. Das war vorher wegen des schlechten Wetters nicht möglich", sagt Dieter Herten, Ausbilder im Berufsbildungsbereich. An mehr als 20 Stationen können sich die Teilnehmer mit unterschiedlichen Behinderungen ausprobieren — am Nagelbrett ebenso wie beim Zaubern oder bei Geschicklichkeitsspielen.

Neu in diesem Jahr waren die Workshops von Sportvereinen: Der TV Jahn Kapellen bot Judo-Einführungen an und der TC Hemmerden stellte seinen Platz für Tennis zur Verfügung. Auch Yoga und Singen können ausprobiert werden — ganz Mutige dürfen auf einer kleinen Bühne ein Lied präsentieren.

Jürgen Horn (34) ist Mitarbeiter der Schlosserei in Gewerbegebiet Grevenbroich-Ost. Er probiert den "weißen Sport" aus und ist hellauf begeistert. "Hier gibt es so viele interessante Angebote", sagt er, auch wenn er jetzt erstmal eine Pause braucht und zu einem kalten Getränk greift.

Das bekommt er in der Cafeteria. Für Erfrischungen und Kuchen sorgen engagierte Eltern. Mitglieder der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Hemmerden schwingen die Grillzange. Unterstützung erhält die Werkstatt von Jugendlichen der Katholischen Hauptschule, der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und vom Berufskolleg Sozial- und Gesundheitswesen — fast 100 Schüler betreuen die Spielstationen. Fest steht schon jetzt: Auch 2013 soll es wieder ein Sportfest geben.

(NGZ)
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