Entscheidung gefallen Goch sagt Karneval komplett ab

Goch · Das Festkomitee Gocher Karneval, die Stadt Goch und Zeltveranstalter conx haben entschieden, den Karneval ein weiteres Jahr pausieren zu lassen. Alle Vereine hätten sich solidarisch gezeigt.

 Der Gocher Karneval wird coronabedingt ein weiteres Jahr pausieren. Die Entscheidung wird von allen relevanten Gruppierungen mitgetragen, betont der RZK-Vorsitzende Frank Bömler.

Der Gocher Karneval wird coronabedingt ein weiteres Jahr pausieren. Die Entscheidung wird von allen relevanten Gruppierungen mitgetragen, betont der RZK-Vorsitzende Frank Bömler.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es hat seine Zeit gebraucht, gibt Frank Bömler als RZK-Vorsitzender zu, und vielleicht habe das mancher, der die Sache längst für entschieden hielt, nicht verstanden. Aber den Organisatoren des Gocher Karnevals sei wichtig gewesen, wirklich alle bei der Entscheidungsfindung mitzunehmen und ein gemeinsames Ergebnis präsentieren zu können. Wenn nun geklärt sei, dass der Gocher Karneval coronabedingt ein weiteres Jahr „pausiert“, wie es in der Pressemitteilung heißt, dann werde diese Entscheidung von allen relevanten Gruppierungen mitgetragen. Allen voran das Prinzenpaar Achim I. und Svenja II. sei einverstanden mit einem erneuten Aufschub. „Sie stehen für 2023 zur Verfügung, und wir sind jetzt alle guten Mutes und voller Hoffnung, dass dann die Pandemie hinter uns liegen wird“, so Bömler.

Die Stadtverwaltung schickte am Dienstag Mittag eine Presseerklärung raus, in der RZK, Zeltveranstalter Conx und Stadt Goch gemeinsam das Ergebnis der Beratungen und die Überlegungen, die dazu führten, präsentieren. „In Goch wird  auch in der kommenden Session kein Karneval gefeiert werden können. Alle karnevalstreibenden Vereine, das Festkomitee Gocher Karneval, die Stadt Goch und conx als Veranstalter des Gocher Festzeltes haben gemeinsam beschlossen, sämtliche Veranstaltungen von Prinzenkür bis Aschermittwoch abzusagen“, heißt es da. Das bedeute, dass es auch keinen Rathaussturm oder Rosenmontagszug geben wird.

Die Prinzgestellung der 1. Großen Gocher Karnevalsgesellschaft Rot Weiß wird um ein ein weiteres Jahr aufgeschoben. Damit verschieben sich auch die Prinzgestellungen der übrigen Vereine erneut um ein Jahr nach hinten. Was sich einfacher liest als zu organisieren war, wie Frank Bömler andeutete. Man kann es sich denken: Eine Karnevalssession ist für Prinzenpaar und Garde mit hunderten Terminen verbunden, die Vereine, die den Prinzen stellten, bereiten sich darauf jahrelang vor. Da ist vorab Privates und Berufliches zu organisieren, verlängerter Urlaub zu beantragen.

„So lange wir die Corona-Pandemie nicht im Griff haben, können wir keinen ausgelassenen und unbeschwerten Karneval feiern. Darin sind sich alle Beteiligten einig. Eine Session mit Maskenpflicht und Abstandsregeln, das passt nicht zusammen“, sagt Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Und Bernd Dicks, Geschäftsführer von conx, ergänzt: „Die aktuelle Entwicklung des Infektionsgeschehens lässt eine sichere Durchführung von Karnevalsveranstaltungen im großen Festzelt leider nicht zu. Alle für das Festzelt bestellten Tickets inklusive Gebühren werden Mitte Januar automatisch über den bei der Bestellung verwendeten Zahlungsweg an die Bestellerinnen und Besteller zurückerstattet.“

Das Weezer Unternehmen, das auch für Parookaville verantwortlich ist, hätte den Möhneball und andere vents bis zur After Zoch Party am Rosenmontag veranstaltet. „Wir hoffen, dass wir uns 2023 endlich im schönsten Festzelt am Niederrhein wiedersehen“, heißt es auf der Internetseite. Wie auch, dass sich Kunden, deren Bankverbindung oder Kreditkarte sich seit dem Ticketkauf geändert habe, sich bis zum 5. Januar 2022 mit ihre  aktuellen Daten an info@gocher-festzelt.de wenden sollen. Die Ticketbestellnummer stehe in der Bestätigungsmail oder auf den Tickets selbst.

Frank Bömler ist froh darüber, dass sich bei den intensiven Beratungen erneut gezeigt habe, was das besondere Merkmal des Gocher Karnevals ist: „Die große Solidarität und der Zusammenhalt aller Karnevalsvereine untereinander.“ Er danke dafür allen beteiligten Personen. Übrigens kann Bömler noch aus einem andere Grund froh sein: Im Gespräch sagte er, das RZK sei aus allen Verträgen, die unter anderem für die Prinzenkür geschlossen worden seien, ohne Schaden herausgekommen. „Wir haben uns dabei gerne auf die Option verständigt, die Künstler fürs nächste Jahr erneut zu buchen.“ Er wisse nicht, ob es Vereine gebe, die da jetzt größere Probleme hätten; in diesem Fall hoffe er, dass die Fonds von Land und Bund die Verluste größtenteils auffangen werden.

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