Leichtathletik Viktoria hofft beim Steintorlauf auf 1000 Starter

Goch · Die Veranstaltung findet nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie am Samstag wieder statt. Die Teilnehmerzahlen erreichen dabei nicht das Niveau vor der Corona-Krise. Für Organisator Johannes Artz ist das keine Überraschung.

 Bei den Rennen für den Nachwuchs stimmt die Resonanz beim Gocher Steintorlauf.

Bei den Rennen für den Nachwuchs stimmt die Resonanz beim Gocher Steintorlauf.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Organisator Johannes Artz hatte einen Einbruch bei der Teilnehmerzahl für den Steintorlauf in Goch befürchtet. Er behielt Recht. Während 2019 noch 1719 Sportler im Hubert-Houben-Stadion an den Start gegangen waren, gab es bis Mittwoch erst 909 Meldungen für die Veranstaltung, die am Samstag um 14 Uhr beginnt. Allerdings sind Nachmeldungen bis eine Stunde vor dem Start der jeweiligen Rennen noch im Viktoria-Treff im Stadion möglich. „Ich gehe daher davon aus, dass es in Richtung 1000 Teilnehmer geht. Damit liegen wir im Trend. Alle Volksläufe haben nach Corona verloren. Dem konnten wir nicht entscheidend entgegenwirken“, sagt Johannes Artz, Leiter der Leichtathletik-Abteilung von Viktoria Goch, der sich freilich dennoch auf die 28. Auflage freut.

Mit den Zahlen können die Organisatoren nach zwei Corona-Absagen leben. „Wir sollten uns nicht mit dem Jahr 2019 messen. Die Pandemie hat uns – wie allen anderen Vereinen auch – einiges gekostet. Hinzu kommt, dass wir den Lauf an einem langen Fronleichnam-Wochenende ausrichten. Sehr viele Sportler, die ich kenne, haben mir mitgeteilt, dass sie gerne dabei gewesen wären, nun aber im Urlaub sind. Der Termin hat uns schätzungsweise 200 Meldungen gekostet“, sagt Andreas Janssen, der ebenfalls zum Organisationsteam gehört. Wie viele Sportler sich noch kurzfristig zu einem Start entschließen, hängt auch stark vom Wetter ab. Am Samstag werden in Goch Temperaturen von bis zu 34 Grad Celsius erwartet. „Das ist vielleicht schon etwas zu heiß“, sagt Artz.

Überaus mäßig fällt der Zuspruch für die Fünf-Kilometer-Distanz aus. Nur 85 Teilnehmer hatten bis Mittwochmorgen gemeldet. Zudem steht die Zwei-Kilometer-Strecke auf dem Programm, die Schüler laufen wiederum einen Kilometer. Die Kleinsten starten im Minilauf über 300 Meter. „Unser Problem liegt sicher nicht bei den Grundschulen, da sind wir bei den Meldungen im Bereich des Normalen unterwegs, tendenziell sogar besser. Doch beim Volks- und Hobbylauf müssen wir Verluste hinnehmen, also insbesondere bei den Erwachsenen“, sagt Artz. Allein für den Lauf der Minis wurden 215 Kinder gemeldet, mit Leni Schattmann, Henrik Ebben und Erik Vierkotten sind sogar Zweijährige mit von der Partie. 412 Nachwuchs-Athleten gehen auf die 1000-Meter-Strecke.

Überraschend ist für Johannes Artz, dass bislang kein Sieger der vergangenen Jahre für die längeren Distanzen gemeldet hat. Die beiden ältesten Sportler sind Marianne Spronk (74 Jahre) und Ferdi Pellen (77). Eine große Abordnung stellt der Gocher Karnevalsverein GGK Rot-Weiß. Mit dabei ist auch das Gocher Prinzenpaar Achim Verrieth und Svenja Lange. Insgesamt gehen zehn Jecke an den Start. Auch die Christdemokraten werden mit einem starken Aufgebot um die besten Zeiten kämpfen. Der aktuelle Abiturjahrgang des Gaesdonck-Gymnasiums ist mit acht Athleten dabei.

Auffällig ist die hohe Beteiligung von needy kids. Der Gocher Verein unterstützt Kinder aus ärmlichen Verhältnissen in Uganda, indem die Schul- und Ausbildungskosten übernommen und die Jugendlichen bei familiären und sozialen Problemen unterstützt werden. Der Steintorlauf kommt auch ihnen zugute. Schließlich sind im Startgeld, das zwischen fünf und zwölf Euro beträgt, zwei Euro Pfand für die Startnummer mit dem Transponder-Chip für die Zeiterfassung enthalten. Läufer können das Pfandgeld für den guten Zweck spenden. „Damit haben wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht“, so Artz.

Auf einen Termin freut sich der Organisator bereits jetzt. Am Montag rückt Johannes Artz im Namen der Viktoria aus, um die teilnehmerstärksten Schulen zu ehren. Der Blick auf die Anmeldebögen legt nahe, welche Schulen mit einem Besuch rechnen dürfen. Die Sankt-Georg-Grundschule ist mit knapp 130 Kindern beim Lauf dabei, die Liebfrauenschule mit 120. „Die Grundschulen sind uns seit Jahren sehr treu. Die Kinder und Jugendlichen sind eine wichtige Konstante beim Steintorlauf, die wir auch immer ganz gezielt ansprechen“, sagt Johannes Artz.

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