Jugendfußball SVS setzt C-Jugend-Trainer vor die Tür

Straelen · Christoph von Zwamen, Übungsleiter der C-Jugendlichen des Oberliga-Klubs SV Straelen, ist von der Vereinsführung entlassen worden. Der 29-Jährige spricht von „fehlender Wertschätzung“. Bei der B-Jugend aber macht er weiter.

 In der Niederrheinliga waren die C-Jugend-Kicker des SV Straelen zuletzt überfordert. Auch gegen den 1. FC Kleve gingen sie baden.

In der Niederrheinliga waren die C-Jugend-Kicker des SV Straelen zuletzt überfordert. Auch gegen den 1. FC Kleve gingen sie baden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Nachricht ist eine faustdicke Überraschung für die hiesige Fußballszene: Christoph van Zwamen, seit mehr als drei Jahren Trainer und Jugendleiter in Diensten des Oberliga-Klubs SV Straelen, ist mit sofortiger Wirkung von seiner Aufgabe als C-Jugend-Trainer entbunden worden. Darüber informierte van Zwamen unsere Redaktion. Die Vereinsverantwortlichen der Grün-Gelben waren in Person von Jugendkoordinator Dirk Otten bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Klar aber scheint: Zuvorderst wurde van Zwamen ob der sportlichen Talfahrt der von ihm betreuten C-Jugendlichen entlassen.

Die U15-Mannschaft befindet sich nach neun Spieltagen punktlos auf dem letzten Tabellenplatz. Im Wochenrhythmus ging die Elf van Zwamens als deutlich unterlegenes Aufgebot vom Platz. Zuletzt setzte es eine 0:6-Niederlage gegen ETB Schwarz-Weiß Essen, auch gegen Bayer Uerdingen (0:8) und Arminia Klosterhardt (1:6) gingen die Straelener Nachwuchskicker regelrecht unter. Im Lokalderby gegen die Mannschaft des 1. FC Kleve verloren die Grün-Gelben mit 0.3. „Von der Entlassung bin ich nicht überrascht, wohl aber sehr enttäuscht“, sagt van Zwamen nun. Schließlich müsse man die Bedingungen betrachten, mit denen er sich in dieser Saison konfrontiert sah: Immerhin seien gleich mehrere Schlüsselspieler verletzt ausgefallen, darunter Schlussmann Marten Reummen, Daniel Klarkowski und Angreifer Phil Eickes.

„Das sind dann für den Kreis Kleve eben Ausnahmespieler, auf die man kaum verzichten kann. Wir leben nicht in einem Ballungszentrum wie Essen oder Oberhausen. Diese Mannschaften sind in der Breite natürlich besser aufgestellt als wir“, sagt van Zwamen. Ihm zu Folge offenbare seine Kündigung ein grundsätzlicheres Problem an der Straelener Römerstraße: „Es zählen nur Ergebnisse. Für mich ein Schritt, den der Ausbildungsverein SV Straelen hinterfragen sollten. Es steht eindeutig das Ergebnis und nicht die Ausbildung im Vordergrund“, sagt der 29-Jährige. Zudem habe er das Gefühl, dass die von ihm geleistete Arbeit nicht wertgeschätzt worden sei.

Immerhin habe er in den vergangenen Jahren ein immenses Arbeitspensum auf sich genommen: Nicht nur, dass van Zwamen bis zuletzt die C-Junioren trainierte. Auch beim Leistungsklassen-Aufgebot der B-Jugend steht er an der Seitenlinie. Zudem füllt er im Duo mit Herbert Lampey die Rolle des Leiters der Nachwuchsabteilung aus. Dabei soll es vorerst auch bleiben: „Die B-Jugend trainiere ich weiter. Aber nur der Jungs wegen, nicht für den Verein. Klar, alle sagen, ich wäre verrückt, das zu machen. Aber so bin ich nun einmal“, sagt van Zwamen. Vorerst wolle er auch weiter der Arbeit als Abteilungsleiter nachgehen, allerdings erklärt er: „Ich mache mir da natürlich meine Gedanken.“

Weiter führt er im Gespräch mit unserer Redaktion aus: „Die Werschätzung ist gering. Außerdem muss man doch betrachten, dass die Niederrheinliga für Straelener Mannschaften immer eine Gradwanderung ist. Mal hat man einen guten Jahrgang, mal einen schwächeren. So pendelten wir eigentlich immer zwischen Niederrheinliga und Leistungsklasse. Und vielleicht haben wir in diesem Jahr eben einen schwächeren C-Jugend-Jahrgang“, sagt van Zwamen, der jahrelang auch beim Lintforter Klub SV Alemannia an der Seitenlinie stand.

 Seine Zeit beim SVS ist vorbei: Christoph van Zwamen.

Seine Zeit beim SVS ist vorbei: Christoph van Zwamen.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Dennoch hätten ihn die SVS-Verantwortlichen in den vergangenen Wochen bereits darauf hingewiesen, dass seine Mannschaft dringend bessere Resultate einfahren müsse. „Ein Teil der Spieler hat auch noch versucht, sie davon zu überreden, dass ich doch bleibe. Es ist schade, dass es so zu Ende geht“, sagt van Zwamen.

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