Historischer Rundgang durch Geldern Auf Spurensuche mit moderner Technik

Geldern · Wer sich für die Geschichte der Stadt Geldern interessiert, kann sich ab sofort mit dem Smartphone auf den Weg machen. Viele historische Gebäude werden mit einem „QR-Code“ versehen, der wissenswerte Informationen liefert.

 Amina Bojkic vom Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung und Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett probierten die neue Info-Quelle an der Villa von Eerde im Rathauspark am Issumer Tor gleich aus.

Amina Bojkic vom Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung und Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett probierten die neue Info-Quelle an der Villa von Eerde im Rathauspark am Issumer Tor gleich aus.

Foto: Stadt Geldern

Der Mensch braucht Abwechslung. Nicht nur, aber gerade auch in Corona-Zeiten. Da trifft es sich ausgezeichnet, dass die Stadt Geldern jetzt ein besonderes Projekt gestartet hat, das einen historischen Rundgang mit wissenswerten Informationen ermöglicht. Wer sich auf die geschichtliche Spurensuche im Herzen der Herzogstadt begeben möchte, benötigt dazu nur zwei Dinge: Eine Smartphone und eine darauf installierte „QR-App“.

Nach den Geschichtsstelen, die an bedeutsamen Stätten in der Innenstadt über die Geschichte informieren, setzt Geldern jetzt die Inszenierung des historischen Erbes fort. An Gebäuden, die das Stadtbild bis heute prägen, werden nach und nach kleine Platten aus Acrylglas befestigt. „Diese sind nicht nur mit dem Namen des jeweiligen Gebäudes versehen. Im Mittelpunkt steht ein ,QR-Code’, mit dem man auf die Homepage der Stadt Geldern gelangt. Der Nutzer erhält sofort ausführliche Informationen zu den Besonderheiten aus der Geschichte des jeweiligen Hauses“, erklärt Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett, der das Projekt im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes“ auf den Weg gebracht hat.

Zunächst werden zehn solcher Platten in der Innenstadt montiert. „Das örtliche Unternehmen Art-Vertising hat diese Tafeln hergestellt. Nach Abstimmung mit den Eigentümern bringen wir diese direkt neben dem Haupteingang an, damit sie nicht übersehen werden können“, sagt Amina Bojkic vom Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, die das Projekt betreut.

Das Prinzip ist ganz einfach. Bei einem „QR-Code“ handelt es sich um kleine, quadratische „Hieroglyphen“, die wohl jeder schon einmal gesehen haben dürfte, da sie unter anderen auf vielen Verpackungen platziert sind. Diese werden mit der eingangs erwähnten QR-App eingescannt – und schon kann der Gelderner Geschichtsunterricht starten.

Die erste Tafel hat die „Villa von Eerde“ im Rathauspark am Issumer Tor erhalten, die sich Gelderns früherer Landrat Georg Freiherr von Eerde in den Jahren 1862 und 1863 als repräsentative Villa errichten ließ. Das markante Gebäude mit Zinnen und Türmchen wurde im Tudor-Stil nach dem Vorbild einer Burg gebaut und dürfte auf den Entwurf des Kölner Baumeisters Vinzenz Stadt (1819-1898) zurückgehen. Im Jahr 1894 übernahm der Kreis Geldern die Villa. Seit 1985 dient sie der Stadt Geldern und beherbergt heute das Stadtarchiv, das Standesamt und die Räume der Stadtratsfraktionen. Gleichzeitig mit dem Bau der Villa wurde auch der Park angelegt.

Stadtarchivarin Dr. Yvonne Bergerfurth freut sich über die zusätzliche Möglichkeit, Gelderner Geschichte zu vermitteln: „Wir können auf diese Weise ganz unkompliziert auch aktuelle Informationen liefern und etwa auf Hausführungen am Tag des offenen Denkmals hinweisen.“

Eigentümer historischer Gebäude, die sich für ein gläsernes Hinweisschild an ihrer Hausfassade interessieren, können sich bei Amina Bojkic melden, 02831 398370.

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