Sportschießen SSG Kevelaer ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus

Kevelaer · Der erfolgreiche Klub legt viel Wert auf die Nachwuchsarbeit. Talente und Deutsche Meister trainieren gemeinsam.

 Der Nachwuchs der SSG sowie ihre Trainer und Betreuer – vorne von links: Wiktoria Denk, Ole Fritz, Mathis Krahnen, Marie Billion, Fynn Küppen, Maja Schiltauer, Thore Fritz, Michael Hildebrandt; dahinter von links: Nicole Bollen (Jugend-Tainerin), Franka Janssen (Deutsche Meisterin) und Simon Janssen (Trainer und Sportlicher Leiter).

Der Nachwuchs der SSG sowie ihre Trainer und Betreuer – vorne von links: Wiktoria Denk, Ole Fritz, Mathis Krahnen, Marie Billion, Fynn Küppen, Maja Schiltauer, Thore Fritz, Michael Hildebrandt; dahinter von links: Nicole Bollen (Jugend-Tainerin), Franka Janssen (Deutsche Meisterin) und Simon Janssen (Trainer und Sportlicher Leiter).

Foto: Heinz Spütz

Es ist nicht einfach, über die Arbeit und die Leistung der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer zu schreiben, ohne auf den Gebrauch von Superlativen zu verzichten. Durch ihre herausragenden Erfolge haben die Luftgewehr-Schützen maßgeblich für eine zusätzliche Popularität der Wallfahrtsstadt gesorgt und Kevalaer zu einer Hochburg der Sportschützen, die weit über den Grenzen von Deutschland hinaus ungeteilte Beachtung findet, gemacht.

In der deutschen Sportschützen-Szene sind die „Tiger“ das Maß aller Dinge: Sie wurden Deutscher Mannschafts-Meister in den Jahren 2019 und 2020 und sprengten dabei alle bestehenden Rekorde. Die Namen der auch für die Nationalmannschaft startenden waschechten Eigengewächse, die Berendonker Zwillingsschwestern Anna und Franka Janssen, sind ein Begriff. Doch die Vereinsführung ist nicht so naiv, sich auf den frisch geernteten Lorbeeren ausruhen zu wollen. Vielmehr ist ihre Devise, junge Menschen für ihren Sport zu begeistern, ihr Talent zu fördern und so die Zukunft des Klubs zu sichern.

„In unserem Jugend- und Nachwuchsbereich haben wir momentan 19 Schützen“, sagt Jugendtrainerin Nicole Bollen. Eine Zahl, die sich im ersten Moment nicht berauschend anhört. „Aber in welchen anderen Vereinen werden denn überhaupt noch junge Sportschützen ausgebildet“, so Bollen, „Die gibt es kaum noch. Mit 19 Schützen sind wir mehr als gut aufgestellt – und die Tendenz ist steigend.“ Die meisten der jungen Schützen sind seit zwei Jahren im Trainingsbetrieb, trugen sich bei den Bezirksmeisterschaften mehrfach in die Siegerlisten ein und qualifizierten sich für weitere Aufgaben auf Landesebene.

Zwischen zehn und 13 Jahre sind sie alt, die Meisterschützen von morgen. Jungen und Mädchen stehen nebeneinander in ihren schweren Schießklamotten an der Linie, das Luftgewehr im Anschlag. Schießen ist ein Konzentrations- und Präzisionssport, der eine gehörige Portion an Disziplin und Charakterstärke verlangt. Diese Eigenschaften bringen die Talente der SSG mit und treffen meistens sicher in die gerade einmal 0,5 Millimeter große „10“.

„Wir beobachten unseren Nachwuchs sehr aufmerksam und verfolgen seine Entwicklung“, sagt Bollen. „Immer wieder werden die Kinder und Jugendlichen im verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen geschult. Das muss sitzen, das ist wichtig. Dann fangen sie an, mit einem sogenannten Lichtgewehr zu trainieren. Es kann bis zu zwei Jahre dauern, ehe sie über eine Wettkampfreife verfügen und wir sie zu Turnieren schicken.“ Aber auch hier gilt das in Stein gemeißelte Motto der SSG: „Alles kann, nichts muss“. Der Spaß am Sport soll im Vordergrund stehen, Drucksituationen werden vermieden.

Das die „Tiger-Babys“ bei ihrer ersten großen Prüfung so erfolgreich abschnitten, kommt nicht von ungefähr und hängt sehr eng mit dem vereinseigenen Trainingsprinzip zusammen. „Die jungen Sportler lernen von den erfahrenen Schützen und können sich bei Ihren Vorbildern den einen oder anderen Tipp einholen“, sagt Meistertrainer Simon Janssen. Will heißen: Der Nachwuchs kommt in den regelmäßigen Genuss, von Welt- und Europameistern, von Deutschen Meistern und Olympia-Teilnehmern trainiert und gefördert zu werden.

„Für mich ist das eine absolute Selbstverständlichkeit, mit unseren Jugendlichen zu arbeiten und sie bei Wettkämpfen zu betreuen“, sagt Franka Janssen, Silbermedaillengewinnerin bei der Europameisterschaft. „Bei mir ist es ja noch gar nicht so lange her, dass ich selber davon profitieren konnte. Und das gebe ich gerne zurück. Das ist für mich kein notwendiges Übel, es gehört zu meinem Selbstverständnis für den Sport und den Verein ganz einfach dazu.“

Wer einmal beim Training der SSG Kevelaer mitmachen möchte, kann sich im Internet unter www.ssg-kevelaer.de oder per E-Mail an info@ssg-kevelaer.de informieren. Die Ausrüstung wie Trainingsgewehre und Schießkleidung werden vom Verein gestellt.

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