Weeze Kunst und Mode auf Schloss Wissen

Weeze · Mit dem „Kunstsalon“ stellte Bettina Hachmann ein Ausstellungs-Format vor, bei dem es um die Begegnung von Künstler und Betrachter geht. Die Premiere dauerte zwei Tage. Im nächsten Jahr soll es weitergehen.

 Beim Kunstsalon im Atelier von Bettina Hachmann (2.v.r.) gab es auch viel Zeit für Gespräche.

Beim Kunstsalon im Atelier von Bettina Hachmann (2.v.r.) gab es auch viel Zeit für Gespräche.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

. „Kunst braucht Begegnung, Künstler möchten den Austausch mit dem Betrachter“, sagt Bettina Hachmann aus Geldern. Die Künstlerin hat ein Format entwickelt, das Ausstellung, Ort für Gespräche und Forum für Künstler verschiedener Genres in sich vereint. Sie nennt es Kunstsalon.

Premiere war im Atelier von Bettina Hachmann auf Schloss Wissen bei Weeze. An zwei Tagen waren Schmuck-Kreationen von Anne Schary aus Kamp-Lintfort, das Modelabel von Alexandra und Marcus Schiess aus Rheinberg und Gemälde von Bettina Hachmann zu sehen. Zu hören war ein Konzert mit Johanna Hachmann (Gesang) und Jan Gerighausen (Gitarre).

Für den Kunstsalon hatte Bettina Hachmann ihr Atelier, die Remise des Schlosses, zu einem Ort der Begegnung eingerichtet. Die Besucher kamen bei Tee, Kaffee oder einem Glas Rotwein mit den Künstlern sogleich ins Gespräch. „Es ist für jeden Künstler wichtig, zu erfahren: was bewege ich im Betrachter“, erklärte Hachmann. Von ihren eigenen Werken zeigte sie in diesem ersten Kunstsalon Werke, die das große Thema „Linien“ behandeln. Das Grau auf großem und kleinem Format ist vielschichtig, nicht nur durch den Entstehungsprozess des vielmaligen Auf- und Abtragens, zu sehen ist auch eine andere Vielgestaltigkeit, die man intensiv anschaut und der man lange nachsinnt. Die Linien sind ebenso mannigfaltig: auf- und absteigend, durchbrochen, durchkreuzt, an andrer Stelle erinnern sie an Horizonte, Gebirgslandschaften oder einen verborgenen Mikrokosmos.

Intensiv war Bettina Hachmann mit den Besuchern des Kunstsalons im Gespräch. „Oft erzählen mir Menschen ihre Geschichte beim Betrachten meiner Bilder“, berichtete sie.

Anne Schary, Goldschmiedin und Schmuckdesignerin aus Kamp-Lintfort, präsentierte Halsketten aus verschiedenfarbigen Steinen und Perlen. „Japsis nuggets“ sind unrund geschliffene Steine in erdigen Farbtönen, Grün und Braun, fein abgestimmt, als hätte die Natur es so zusammengestellt. Eine Kollektion von Silberringen zeigt eine Vielfalt von Linien-Ornamenten. Weil sie in der Ausbildung zur Goldschmiedin und während des Design-Studiums immer auch gemalt hat, ist Malen ihr zweites Ausdrucksmittel. Sie entwirft Karten mit kolorierten Radierungen, immer wiederkehrend das Baum-Motiv. „Verwurzelt sein, überdauern, Generationen verbinden, wachsen – der Baum hat eine fast unendliche Symbolik“, so Anne Schary.

Das Ehepaar Alexandra und Marcus Schiess entwickelte eine Marke („Schiess“) für Damenoberbekleidung aus nachhaltig hergestellten Stoffen, umwelt- und hautverträglich, ausschließlich in schwarz. „Farben würden von der Schnittkunst ablenken“, erklärte Marcus Schiess. Die Kleider und Jacken strahlen eine zeitlose Coolness aus und sind sichtlich bequem. „Sie unterstreichen auch die Persönlichkeit der Trägerin“, so Schiess.

Einige Buchtitel ergänzten die Themen, denn „Literatur gehört auch dazu“, betonte Bettina Hachmann.

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