Politik und Verwaltung suchen nach einer Lösung Container für Issums Schule?

Issum · Eigentlich ein gutes Zeichen: Beide Grundschulen sind gut ausgelastet. Aber nun wird dringend mehr Platz benötigt. An- und Umbau sind erst in der Planung. Die St.-Nikolaus-Schule braucht jetzt eine Lösung für den OGS.

 Die Schüler der Issumer Nikolausschule brauchen dringend mehr Platz. Politik und Verwaltung ringen um eine Lösung.   Archivfoto: bimo

Die Schüler der Issumer Nikolausschule brauchen dringend mehr Platz. Politik und Verwaltung ringen um eine Lösung. Archivfoto: bimo

Foto: Bianca Mokwa

Die Worte der kommissarischen Schulleiterin sind eindrücklich und lassen keinen Interpretationsspielraum: „Wir haben keinen Fachraum mehr“, sagt Jessica Claassen. Insgesamt fehlen an der St.-Nikolaus-Schule in Issum 16 Räume. Aktuell ist es so, dass die Klassenräume auch noch für den Offenen Ganztag und den Verlässlichen Halbtag genutzt werden. Die Folge: Ständig müssen die Räume für die jeweiligen Bedürfnisse umgebaut werden. Für die kommissarische Schulleiterin steht fest: So geht es nicht weiter. Die Schüler brauchen mehr Platz. Die Raumnot kam nicht über Nacht. „Bereits im vergangenen Schuljahr hat die Schulleitung darauf hingewiesen, dass aus ihrer Sicht die räumlichen Einschränkungen nur befristet möglich sind“, heißt es in der Sachdarstellung der Gemeindeverwaltung.

Fast jeder Jahrgang an der Schule ist mittlerweile dreizügig, das Bedürfnis nach Betreuung im Verlässlichen Halbtag und Offenen Ganztag steigt. Eine Lösung muss her. Schnell. Vorgeschlagen wird das Aufstellen von Containern, in denen die Betreuung der Schüler des Offenen Ganztags ausgelagert werden soll. Die Verwaltung habe bereits Kontakt zu einem Hersteller von mobilen Raummodulen aufgenommen. Klar ist: kaufen statt mieten. „Wir wollen einen qualitativ hochwertigen Ersatzraum“, sagt Daniel Jansen von der CDU. Der Kämmerer nennt außerdem hauswirtschaftliche Gründe für den Kauf, und dann ist da noch der geringe Preisunterschied. Die Miete für 36 Monate beträgt 215.973 Euro plus 10.900 Euro für Demontage und Rücklieferung, der Kaufpreis liegt bei 270.428 Euro.

Aber bevor die schnelle Entscheidung für den Kauf der Container-Lösung fallen konnte, interveniert der Bürgermeister. „300.000 Euro für eine Zwischenlösung, das ist Wahnsinn“, sagt Clemens Brüx angesichts der von Corona gezeichneten Haushaltskasse der Kommune. Lieber würde er der Schule eine 450-Euro-Kraft zur Verfügung stellen, die organisatorisch hilft, die Räume von Klassenraum auf Ganztag regelmäßig umzumodeln. „Die Unterstützung nehmen wir gerne an“, sagt die kommissarische Schulleiterin. Aber an der Raumnot werde das nichts ändern. Die werde eher noch zunehmen, wenn ab dem Schuljahr 2025/26 ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung besteht.

Richtig ist auch, dass es bereits Gespräche über An-, Um- oder Neubauten für beide Issumer Grundschulen gibt, um sie zukunftsfähig zu machen. Nur: Die Arbeiten werden nicht heute oder morgen fertig sein, noch laufen die Planungen. Michaela Peters von der Issumer CDU bemängelt, dass es viele Informationen gebe, die die Verwaltung der Politik noch nicht zur Verfügung gestellt hätte. Es gebe ja anscheinend Pläne für die An- und Umbauten. „Und wir von der Politik sollen über 300.000 Euro entscheiden, das ist verdammt viel Geld.“

Geeinigt hat man sich im Schulausschuss auf Folgendes: Es wird noch einmal ein Gespräch mit beiden Grundschulen geben, auch die Brüder-Grimm-Schule braucht auf absehbare Zeit mehr Räume. Alexander Alberts, Issums neuer Kämmerer, formuliert es so: „Gibt es eine akzeptable Alternative zu den Containern, die finanziell betrachtet günstiger und für die Schule tragbar ist?“ Beim Haupt- und Finanzausschuss am 16. November kommt das Thema noch einmal auf die Tagesordnung.

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