Schulpolitik Kerkener Eltern wollen Caritas im Ganztag behalten

Aldekerk · Die St.-Petrus-Grundschule in Aldekerk soll einen neuen Anbieter für den Ganztag bekommen. Die Eltern wehren sich gegen eine Änderung.

 Unterricht an einer Ganztagsschule (Symbolbild).

Unterricht an einer Ganztagsschule (Symbolbild).

Foto: dpa/dpa /Daniel Bockwoldt

Wenn es um Schule geht, wird es oft emotional. Dagegen liest sich der Brief, der an den Kerkener Bürgermeister Dirk Möcking und den Gemeinderat ging, sehr sachlich. Darin geht es um den bisherigen Anbieter des Offenen Ganztags an der St.-Petrus-Grundschule.

In dem Schreiben wird viel gelobt. „Die Mitarbeiter haben eine hohe fachliche Kompetenz, und auch emotional bringen sie unseren Kindern viel Empathie entgegen“, heißt es dort zum Beispiel. „Mir geht es darum, dass ein tolles Team weitermachen darf“, drückt es Regine Heitmann aus. Sie hat den Brief bei der Gemeinde abgegeben und knapp 80 Unterschriften gesammelt. Ihre Hoffnung ist, dass es mit der Caritas im Ganztag, den auch ihr Kind besucht, weitergeht.

Denn die Gemeinde hat die Betreuung neu ausgeschrieben. Der bisherige Vertrag mit der Caritas lief aus. „Wir sind dazu verpflichtet, öffentlich auszuschreiben“, erklärt Bürgermeister Möcking. Regine Heitmann findet den Zeitpunkt schlecht gewählt. Denn so wissen die Eltern, die ihre Kinder an der Grundschule angemeldet haben, noch nicht, wer demnächst ihre Kinder im Ganztag betreut. Dass sei bei ihr damals anders gewesen.

Noch bis Mitte April konnten sich Anbieter bewerben, Mitte Mai soll die Entscheidung im nicht-öffentlichen Teil des Kerkener Schulausschusses fallen, am 22. Mai entscheidet der Gemeinderat abschließend, und vorher wird die Schule mit eingebunden.

Auch Mutter Nadine Löwenforst wünscht sich dringend, dass ihr Kind weiterhin von Caritas-Mitarbeitern betreut wird. „Die haben immer ein offenes Ohr für die Eltern“, schildert sie ihre Erfahrungen. „Und was die sich in der Ferienbetreuung für die Kinder haben einfallen lassen, ist der Hammer.“ Deswegen hat auch sie den Brief unterschrieben. Der habe insoweit Einfluss auf die Entscheidung, dass man das gute Bild, das man von der Qualität der Betreuung durch die Caritas habe, bestätigt sieht, erklärt der Bürgermeister. Bei der Entscheidung für einen Anbieter spiele das eine Rolle. 70 Prozent liege die Gewichtung auf der Qualität, 30 Prozent werde der Preis ausmachen, sagt Bürgermeister Möcking.

Nadine Löwenforst befürchtet, dass einem deutlich günstigeren Anbieter der Vorzug gegeben werden könnte. Dabei wünscht sie sich und viele andere Eltern, dass es so bleibt, wie es ist. „Kerken wächst, da ist es doch toll, wenn etwas so gut geregelt ist“, sagt Regine Heitmann aus Elternsicht.

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