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Tagebau Garzweiler II SPD fordert neues Gutachten für Restsee-Management

Erkelenz · Die SPD bezweifelt, dass das bisher geplante Restsee-Management den Klimawandel ausreichend berücksichtigt. Es habe zwar eine Umweltverträglichkeitsprüfung gegeben und zuletzt seien 2016 auch Aspekte des Klimawandels behandelt worden, doch das sei viel zu lange her.

 Das Loch des Braunkohlentagebaus Garzweiler II soll mit Rheinwasser befüllt werden.

Das Loch des Braunkohlentagebaus Garzweiler II soll mit Rheinwasser befüllt werden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Weil die SPD Erkelenz bezweifelt, dass das bisher geplante Restsee-Management den voranschreitenden Klimawandel genügend berücksichtigt, fordern die Sozialdemokraten jetzt ein neues unabhängiges Gutachten, das sich mit der Gesamtproblematik um die zukünftige Restsee-Befüllung des Braunkohletagebaus Garzweiler II befasst. Das erklärt Ortsvereinsvorsitzende Katharina Gläsmann.

Nach dem Ende des Kohleabbaus soll das Loch des Braunkohentagebaus Garzweiler II mit Wasser aus dem Rhein befüllt werden. Die SPD geht davon aus, dass ein gesunder Restsee sehr viel Positives für die künftigen Anlieger und für die Stadt Erkelenz sowie die gesamte Region bewirken kann.

SPD-Ratsherr Dieter Spalink weist darauf hin, dass die Trassenführung der Rheinwasserleitung zur Befüllung des Restlochs Garzweiler II bereits festgelegt sei, „wir sind damit schon mitten im Thema ,Restseemanagement’“, sagt er. Zu berücksichtigen sei, dass die sommerlichen Temperaturen sich auf den Wasserstand des Rheins auswirken. „Deswegen muss das jahrzehntelange Befüllen mit Rhein- und Grundwasser so ablaufen, dass alle klimatischen Entwicklungen und ökologischen Wechselwirkungen bedacht werden, die mit der Entnahme von Rheinwasser und dem Befüllen des Restlochs zusammenhängen“, sagt Spalink. Er und Gläsmann fordern, dass dieser Prozess für alle Betroffenen transparent und kalkulierbar sein müsse und für die Tagebauranddörfer keine weiteren Belastungen entstünden.

Die SPD argumentiert weiter, dass es in der Vergangenheit zur Trassenführung der Rheinwasserleitung zwar eine Umweltverträglichkeitsprüfung gegeben habe, auch seien Aspekte des Klimawandels 2007 und 2016 behandelt worden. „Das ist aber schon wieder vier Jahre her und reicht bei weitem nicht aus, um alle relevanten klimatischen, ökologischen oder auch wasserwirtschaftlichen Aspekte umfassend bewertet zu haben“, heißt es in der Mitteilung der Erkelenzer Sozialdemokraten.

Mit den Ergebnissen der Kohlekommission von Januar 2019 werde jetzt eine neue Leitentscheidung zum letztlich realen Umfang des Tagebaus Garzweiler II erforderlich. „Wir als SPD in Erkelenz und ich als Mitbürger im Tagebau-Randdorf Kückhoven wollen, dass nicht nur ein Abstand von mindestens 1500 Metern zur nächsten Wohnbebauung eingehalten wird, sondern vor allem auch ein nachvollziehbares und ökologisch verantwortbares Restsee-Management“, sagt Dieter Spalink. Deshalb ist nach Auffassung der Erkelenzer Sozialdemokraten jetzt ein neues Gutachen eines unabhängigen Instituts notwendig.

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