Veränderte Kommunion in der Pfarrei Christkönig Erkelenz Aufgeschoben, nicht aufgehoben

Erkelenz · Die Erkelenzer Pfarrei Christkönig sucht Wege, um den Kontakt zu den Kommunionkindern aufrechtzuerhalten. Am 19. und 26. April hätten die Kinder das große Fest gefeiert. Mit Videobotschaften hält die Pfarrei Kontakt zu den Kindern.

 Die Erstkommunion 2020 in der Pfarrei Christkönig gestaltet sich anders als ursprünglich geplant. Beim Kerzensegnungsgottesdienst am 2. Februar in der Pfarrkirche St. Lambertus sah noch alles nach einem gewohnten Gang der Feierlichkeiten aus.

Die Erstkommunion 2020 in der Pfarrei Christkönig gestaltet sich anders als ursprünglich geplant. Beim Kerzensegnungsgottesdienst am 2. Februar in der Pfarrkirche St. Lambertus sah noch alles nach einem gewohnten Gang der Feierlichkeiten aus.

Foto: Anke Backhaus

Das Coronavirus hat seit Aschermittwoch das Leben gehörig durcheinander gebracht und Planungen zunichte gemacht, die auf bestimmte Ziele zu bestimmten Zeitpunkten hinauslaufen. Betroffen sind neben vielen Menschen auch die Kommunionkinder der Pfarrei Christkönig, die am Weißen Sonntag zum ersten Mal zum Tisch des Herrn gehen wollten und die um dieses feierliche Ereignis gebracht wurden. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagt Gemeindereferentin Ursula Rothkranz dazu. Sie ermutigt die Kommunionkinder, durchzuhalten und hofft auf Kommunionfeiern nach dem Sommerferien.

Diese Hoffnung äußert sie in einer kleinen Videobotschaft, die sie gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen für die Erstkommunion, Daniel Scherer und Boris Kassebeer, zum Weißen Sonntag im Garten von Haus Hohenbusch aufgenommen hat. „Wir wollten die Flagge für unsere Kommunionkinder hochhalten“, sagte die Gemeindereferentin. In einer Zeit, in der der persönliche Kontakt nicht möglich ist, und in den Wochen, in denen die Vorbereitung auf die Kommunionfeier ausfallen musste, sei es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass sie nach wie vor in der Arbeit der Verantwortlichen eine bedeutende Rolle spielen. „Gerade in den letzten Worten vor den Messen hätte es die gemeinschaftsbildenden Maßnahmen geben sollen, auf die sich alle Kinder gefreut haben“, sagte Ursula Rothkranz. Diese Maßnahmen sollen unbedingt nachgeholt werden. Und auch der Zusammenhalt soll gestärkt werden, wie Kassebeer ergänzt. Er hatte in der Videobotschaft die Kinder aufgefordert, Wimpel aus Papier mit ihren Anliegen, Fürbitten oder auch nur Namen zu basteln. Diese Wimpel wurden zu Pfingsten in einer langen Kette an der Kirche zum Markt aufgehängt. „Auch davon haben wir ein Video gemacht, das im Zeitraffer zeigt, wie die Kette entstanden ist“, erläutert Scherer.

 Gemeindereferentin Ursula Rothkranz und Gemeindeassistent Daniel Scherer sind während der Zeit der Kontakbeschränkungen bemüht, den Kontakt zu den Kommunionkindern aufrecht zu erhalten.

Gemeindereferentin Ursula Rothkranz und Gemeindeassistent Daniel Scherer sind während der Zeit der Kontakbeschränkungen bemüht, den Kontakt zu den Kommunionkindern aufrecht zu erhalten.

Foto: Ruth Klapproth

Die Bastelaktion und auch die Videos fanden bei den Kindern großen Anklang und bestätigen dem Trio das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kommunionkinder. Zugleich motivierte diese Erkenntnis Scherer zu einem weiteren Video, in dem es um die Kraft des Windes und des Heiligen Geistes geht. „Dafür haben wir uns intensiv mit den Windrädern rund um Erkelenz auseinandergesetzt“, berichtet er. Das nächste Video ist bereits in der Mache Da die beliebte Messdienerwallfahrt der Pfarre in diesem Jahr ausfallen muss, sollen aus den vergangenen Wallfahrten ein Film zusammengeschnitten werden. „Damit haben wir auch den Adressatenkreis erweitert.“

Jetzt wendet sich die Pfarre nicht nur an die Kommunionkinder. Auch das Pastoralteam hat die Videos als Möglichkeit entdeckt, auf Anliegen aufmerksam zu machen. So hat Pfarrer Werner Rombach auch visuell auf die Änderungen der Gottesdienstordnung hingewiesen und Kaplan Philipp Schmitz in einem Film seine Gedanken dargelegt. Sorge, dass die Videos auf Dauer die Gläubigen vom Gottesdienst oder Besuchen in der Pfarre abhalten können, haben die drei Initiatoren nicht. „Ein Film kann keine Konkurrenz sein zur persönlichen Begegnung, zur herzlichen Umarmung, zum intensiven Gespräch“, sagt Ursula Rothkranz. „Ein Video gibt uns die Möglichkeit, den Kontakt zu unseren Kommunionkindern und zu allen Gemeindemitgliedern zu behalten“, ergänzt Scherer. Er wird dieses technische Mittel sicherlich weiterhin nutzen, auch nach der Coronakrise. „Aber selbstverständlich werden wir nach dem Ende wieder unseren Schwerpunkt auf das persönliche Miteinander legen“, so Kassebeer.

Die Videos aus der Pfarre Christkönig sind eine Ergänzung und eine Hilfe für Menschen, die aus gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen nicht an Treffen teilnehmen können. Auch sie können dann zu jeder Tages- und Nachtzeit teilhaben an den Aktionen ihrer Pfarrgemeinde und an den Gedanken ihrer Seelsorger. „Die Videos sind ein weiteres Mittel, um unsere Botschaften zu verkünden, sie treten nicht an die Stelle der Begegnung“, betont Ursula Rothkranz

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