Motorsport Alex Müller im 007-Flitzer

Reeser Rennfahrer geht heute in einem der berühmtesten Autorennen der Welt an den Start.Der 30-jährige Alexander Müller sitzt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Steuer eines Aston Martin.

Den legendären Rennsportfilm von Steve McQueen hat er mehrmals gesehen. Wenn heute um 15 Uhr die 77. Auflage des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt gestartet wird, dann steht der 30-jährige Alex Müller aus Rees selber am Start. Damit geht für ihn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. "Die Teilnahme in Le Mans ist für jeden Rennfahrer ein Muss", sagt er. Zusammen mit den Österreichern Lukas Lichtner-Hoyer und Thomas Gruber fährt Müller einen Aston Martin DBR9 in der GT1-Klasse. Die GT-Fahrzeuge basieren auf Serienfahrzeugen – neben der James-Bond-Marke Aston Martin sind in den beiden GT-Klassen auch Porsche, Ferrari, Lamborghini, Corvette und Spyker vertreten.

Für den Gesamtsieg in Le Mans kommen die GT-Autos nicht in Frage, dafür ist der Unterschied zu den rein für den Rennsport gebauten Sportprototypen einfach zu groß. Dort kämpfen große Werke wie Audi und Peugeot und spezialisierte Rennwagenmarken wie Oreca, Lola und Pescarolo um die Ehrenplätze. "Natürlich wäre ich auch lieber mit einem der Prototypen gefahren. Dort ist die Herausforderung noch größer", gibt Müller zu. Das Fahrverhalten der Prototypen ist auch jenem der Formelautos ähnlicher, in denen Müller seine Erfahrugen im Rennsport sammelte. Nach Erfolgen in der Formel 3 schien der Weg für den talentierten Reeser weiter nach oben zu gehen, doch seine Karriere geriet ins Stocken. 2006 fuhr er kein einziges Rennen, 2007 startete er nur einmal. Im vergangenen Jahr folgte dann der Wechsel von in den GT-Sport.

FIA-GT-Meisterschaft

Müller denkt nicht zuviel nach über das, was hätte sein können. "Das macht keinen Sinn. Ich bin froh um die Chancen, die ich bekommen habe. Ich kann vom Rennsport leben, das ist schon eine Ausnahme." Im vergangenen Jahr startete er für das österreichische Jetalliance-Team in der FIA-GT-Meisterschaft, einer Serie mit Langstreckenrennen. Dort stellte er sein Talent unter Beweis: Er konnte ohne Probleme das Tempo seines Teamkollegen, Ex-Formel-1-Fahrer Karl Wendlinger, mithalten.

Jetalliance-Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer, selber auch als Fahrer aktiv, verdient sein Geld in der Luftfahrtbranche - einem Geschäftsfeld, in der die Wirtschaftskrise deutlich spürbar ist. Das Team beschränkte die Renneinsätze für die aktuelle Saison auf die Teilnahme in Le Mans und dort ist Müller mit dabei. In der FIA-GT-Meisterschaft fährt er dieses Jahr im Maserati-Team, nächste Woche zum Beispiel auf der Rennstrecke in Oschersleben in der Magdeburger Börde und Ende Juli das 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps. An diesem Wochenende jedoch steht Le Mans auf dem Programm, eines der berühmtesten Autorennen der Welt. Andere kennen das nur aus dem Film. Alex Müller ist selbst mit dabei.

(RP)
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