„Pop’n’ Keyz live!“ im Stadttheater Mit 50 Jahren in rhythmischer Bestform

Emmerich · Mehr als 40 Keyboarder, Sänger und Tänzer der Kreismusikschule präsentierten beim „Pop’n’ Keyz live!“ im Emmericher Stadttheater einen energiegeladenen Auftakt der Jubiläumsshows. Doch es gibt auch Forderungen.

 Gwen van Aken begeisterte das Publikum sowohl mit ihrer Stimme als auch ihrer Leidenschaft.

Gwen van Aken begeisterte das Publikum sowohl mit ihrer Stimme als auch ihrer Leidenschaft.

Foto: Markus van Offern (mvo)

50 Jahre alt wird die Kreismusikschule (KMS) in diesem Jahr. Das Jubiläum wird natürlich gebührend gefeiert. „Als Geschenk an die Bevölkerung finden in allen 16 Städten und Gemeinden des Kreises Kleve besondere Veranstaltungen statt, zu denen der Eintritt frei ist“, sagt Kreismusikschulleiter Thomas Dieckmann und lädt ein.

Im Stadttheater Emmerich hieß es am Sonntagnachmittag „Pop’n’ Keyz live!“: Mehr als 40 Keyboarder, Sängerinnen und Tänzer präsentierten ein visuelles und akustisches Rock-Pop-Spektakel, begleitet von Videoclips und speziellen Lichteffekten. Ronald van Barele, der seit 2003 in der KMS als Keyboardlehrer tätig ist, hatte die musikalische Gesamtleitung zu diesem Musik-Event in Händen.

„Musik hören kann jeder, aber Musik selber machen, das bringt erst den richtigen Spaß“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Herbert Ulrich in seinem Grußwort. Und so hatten nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Aktiven auf der Bühne sichtlich viel Spaß an der Veranstaltung.

Zu live gesungenen und an mehreren Keyboards begleiteten Songs, unter anderem von Randy Crawford, Pink, Lisa Lois und Michael Jackson, zeigten ein Dutzend Tänzer spektakuläre Break-Dance-Einlagen mit artistischen Elementen. Das Publikum war begeistert von der gut einstündigen „Pop’n’ Keyz live!“-Show.

Die Geschichte der KMS beginnt im März 1969, als der Kreistag die Einrichtung einer Jugendmusikschule beschloss. Rund 1200 Kinder besuchten damals die Kurse. 1975 kommen durch die Neuordnung der Kreise die Städte Emmerich und Rees dazu. In Emmerich ist die Kreismusikschule in Schulen und Kindergärten mit der Musikalischen Früherziehung und MusiKids-Kursen präsent. Der Instrumentalunterricht mit einer umfangreichen Auswahl findet in der Hanse-Realschule statt.

Trotz Ganztagsunterrichts und eines ständig wachsenden Angebots an Freizeitaktivitäten ist die Musikschule des Kreises Kleve immer noch attraktiv, wie die Zahlen vom November 2018 zeigen: Es gab 2138 Schüler und 2476 Unterrichtsbelegungen, die sich aus 930 Einheiten Elementarunterricht, 1082 Einheiten Instrumentalunterricht, 257 Ensemble- und Ergänzungsfächer und 207 Kursen, Workshops und Seminaren zusammensetzen.

Zwar merke man schon den Ganztagsunterricht und die somit verminderte Freizeit, doch seien nach sinkenden Zahlen vor rund sechs Jahren die Schülerzahlen seit zwei Jahren wieder konstant, sagte Dieckmann. „Wir haben auf die Situation reagiert und die Unterrichtszeiten nach hinten verschoben. Außerdem kooperieren wir mit den Schulen und bieten Musikunterricht in AGs und in der Ogata an“, so der Schulleiter.

Am beliebtesten sind die Tasteninstrumente – in November 2018 mit 331 Schülern. 261 erlernen ein Holzblasinstrument, 180 ein Streichinstrument, 148 ein Zupf- und 91 ein Blechblasinstrument. Schlagzeuger möchten 47 Kids werden, für Gesang interessieren sich 24 Schüler. „Gitarre und Klavier sind immer sehr gefragt. Dann gibt es mal einen Boom, so wie zeitweise beim Saxophon, während das Akkordeon fast ausgestorben ist“, erzählte Dieckmann zur Beliebtheit der Instrumente. Vereinzelt werde nach „Orchideen“ wie Fagott, Oboe oder Kontrabass gefragt.

Der Einzelunterricht kostet, bei einer Dreiviertelstunde pro Woche, bis zu rund 70 Euro monatlich – das ist das Drittel, das die Eltern zahlen. Er wird zu zwei Dritteln, hauptsächlich vom Kreis, gefördert.

Zum Geburtstag der Musikschule hat Thomas Dieckmann einen Wunsch: „Seit ich Leiter der KMS bin, seit 2002, war die Zeit in Emmerich von vielen Umzügen geprägt. Eigene Räumlichkeiten, wie wir sie in anderen Städten des Kreises nutzen, wären da die beste Lösung.“ Vielleicht klappt es ja mit dem Schulneubau.

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