Geschichtsverein braucht Nachwuchs 3000 Besucher weniger im Rheinmuseum

Emmerich · Nur 5500 Gäste kamen 2018 in das vom Geschichtsverein betreute Museum. Sorgen bereiten auch die sinkenden Mitgliederzahlen.

 Trotz schrumpfender Anzahl an Mitgliedern und Besuchern im Rheinmuseum sprach der Vorsitzende Herbert Kleipaß (l.) von einem guten Jahr 2018.

Trotz schrumpfender Anzahl an Mitgliedern und Besuchern im Rheinmuseum sprach der Vorsitzende Herbert Kleipaß (l.) von einem guten Jahr 2018.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Rund 580 Mitglieder hat der Emmericher Geschichtsverein und gehört damit zu den größten Vereinen der Stadt. Doch macht sich auch dort der demografische Wandel bemerkbar, die Mitgliederzahlen sinken. Es fehle der Nachwuchs, sagte der Vorsitzende Herbert Kleipaß, bei der Jahreshauptversammlung im Rheinmuseum.

Dennoch konnte Kleinpaß auf ein reges und erfolgreiches Jahr 2018 zurückblicken. So dankte auch Bürgermeister Peter Hinze „Mister Rheinmuseum und Mister Geschichtsverein“ – Herbert Kleipaß – und seinem Team für die engagierte Arbeit. „Davon haben wir in den nächsten 100 Jahren noch was. Ohne den Geschichtsverein würde nur wenig der Emmericher Geschichte für die Zukunft bewahrt werden“, lobte der Bürgermeister.

Durch Krankheit verhindert, stand nur ein Trio des Vorstandes – neben Kleipaß noch Georg Kortboyer und Klaus Möllmann – den Mitgliedern Rede und Antwort. Rund 70 Vereinsangehörige sind zu der Versammlung gekommen, darunter die Ehrenmitglieder Dieter Roos, Hubert Meenen und Walter Axmacher.

In seinem Jahresbericht erinnerte der Vorsitzende an zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen, unter anderem zwei über Eduard Künneke anlässlich der Veröffentlichung des Buches über das Leben und Werk Künnekes, an verschiedene Ausstellungen wie „Frauen im Mittelalter“ und „Viele Grüße aus Emmerich am Rhein“ sowie auch an den Radwandertag, Denkmaltag, das Seminar in Stapelfeld und den traditionellen Büchermarkt. In 2018 gab es verschiedene große Buchprojekte, neben Künneke auch das Urkundenbuch II.

Die Besucherstatistik des Rheinmuseums sei leider nicht erfreulich, sagte Kleipaß. „Die Zahlen gingen von 8500 auf 5500 Besucher im Jahr 2018 zurück.“ Er bemängelte das fehlende Interesse der Emmericher Schulen. Auch sei die Anzahl der Reisebusse zurückgegangen und auch der heiße Sommer habe viele Gäste vom Museumsbesuch abgehalten. „Da Judith Selter von der Stadt nicht mehr für das Museum zur Verfügung steht, mussten wir auch die Öffnungszeiten verkürzen.“ So ist das Museum am Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr und zusätzlich nach Absprache geöffnet.

Seit 25 Jahren betreut der Emmericher Geschichtsverein das Museum und leistete dabei 1500 ehrenamtliche Stunden. 150.000 Menschen besuchten in der Zeit das Rheinmuseum. In der Zeit habe sich der Zuschuss der Stadt nur einmal minimal erhöht, so Kleipaß. Nach mehr als 25 Jahren wurde ein neuer Museumsführer in der Auflage von 3000 Stück herausgebracht. Georg Kortboyer gab den Stand der Stiftung Rheinmuseum bekannt, ein Sondervermögen, das dem Erhalt des Rheinmuseums dient. Bei der Gründung im Jahr 2004 betrug es 30.000 Euro, 2017 war es auf 99.000 Euro angewachsen. „2018 kam nur eine Zustiftung von 550 Euro dazu.“

Die Wahlen verliefen einstimmig: Der stellvertretende Vorsitzende Hans Friedrichs und Klaus Möllmann, Mitglied im erweiterten Vorstand, wurden bestätigt. Neue Kassenprüferin wurde Rotraud Kemkes.

Der Internetauftritt des Vereins ist fertiggestellt und wird jetzt mit weiteren Informationen gefüllt. „Wir suchen noch Mitarbeiter, die die Internetseite pflegen“, sagte Kleipaß. Das Klein-Netterden-Buch wird bald fertig sein und soll als Jahresgabe herausgegeben werden. Außerdem sind noch Bücher über die Emmericher Bürgermeister und den Schlachthof in Arbeit. Abschließd bat Kleinpaß alle Mitglieder, sich um Neuzugänge zu bemühen.

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