Emmerich Brief an Mitarbeiter: Bonita wird zum Sorgenkind

Niederrhein · Im Emmerich unterhält Bonita ein Ladenlokal, das Outletcenter in Hamminkeln ist beliebt. Dennoch: Die Hamburger Tom Tailor Group, die 2012 den Hamminkelner Damenmode-Anbieter (bundesweit 600 Filialen) gekauft hatte, schraubt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2018 zurück.

 Das Outlet von Bonita in Hamminkeln.

Das Outlet von Bonita in Hamminkeln.

Foto: Klaus Nikolei

Dies habe eine vom Vorstand der Holding SE vorgenommene Analyse der vorliegenden Zahlen bis Mitte September ergeben, teilte das Unternehmen mit. Der Konzernumsatz soll nun zwischen 840 und 860 Millionen Euro erreichen, die Ebitda-Marge, Maßzahl für die Profitabilität, sackt auf 7,5 bis 8,5 Prozent nach erwarteten zehn Prozent.

Die Bonita-Geschäftsführung in Hamminkeln wurde nach Hamburg einbestellt. Unserer Redaktion liegt ein Brief des Vorstandsvorsitzenden Heiko Schäfer an Bonita-Mitarbeiter in Hamminkeln vor. Er räumt ein, „dass wir unsere nach außen kommunizierten Umsatz- und Ergebniserwartungen für 2018 senken mussten“. Es werde weniger Umsatz und Gewinn geben als erwartet. „Das ist für uns und auch für unsere Investoren sehr enttäuschend. Dass wir uns damit in eine Reihe stellen mit unseren direkten Wettbewerbern, aber auch mit Unternehmen wie Zalando oder H&M, die ähnliche Meldungen publizierten, tröstet wenig.“ Es gelte in den kommenden Monaten „alles auf die Sicherung der Performance im Tagesgeschäft zu fokussieren.

Ursache für die Wachstumshemmung sei der „ungewöhnlich heiße und lange Sommer mit rückläufiger Nachfrage sowie der damit verzögerte Saisonstart für die Herbst- und Winter-Kollektionen, kombiniert mit einer Vielzahl von Rabattaktionen ab August“, erklärte das Unternehmen. Die Kernmarke Tom Tailor könne sich behaupten. Anders ist das bei Bonita: Die Marke schafft nach einem schwierigen Start in das Jahr nicht den Ausgleich. „Zudem nimmt die Modernisierung mehr Zeit als erwartet in Anspruch“, heißt es. Der Markenwert von Bonita werde nun „grundlegend überprüft“, teilte das Unternehmen in seiner Presseerklärung mit. Klar ist: Der Vorstand geht nicht davon aus, diese Umsatzrückgänge in den verbleibenden Monaten kompensieren zu können.

Bei Bonita hat es eine Betriebsversammlung gegeben. Die Geschäftsleitung hat den Mitarbeitern versichert, dass es keinen Stellenabbau geben werde.

(thh/sep)
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