Handball OSC: Zwischen Freude und Wehmut

Duisburg · Die Rheinhauser verabschieden sich mit einem Sieg aus der Saison und von einer langen Tradition.

Handball: OSC: Zwischen Freude und Wehmut
Foto: hans-ulrich kress

Es war irgendetwas zwischen großer Feierlaune und einem kräftigen Hauch Wehmut. Als am Samstagabend die letzten Spielminuten des Drittliga-Handballspiels zwischen dem OSC Rheinhausen und dem ART Düsseldorf anbrachen, hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Die rund 400 OSC-Anhänger feierten ihre Spieler mit stehenden Ovationen. Auf der Rheinhauser Bank klatschten die Akteure, die gerade nicht auf dem Feld standen, ebenfalls im Takt. Wenige Sekunden zuvor hatte der OSC gegen Düsseldorf den 13. Saisonsieg perfekt gemacht. Das Team von Trainer Jörg Förderer schloss die Spielzeit damit als Fünfter ab.

Ein solch positives Abschneiden hatte zu Saisonbeginn niemand für möglich gehalten. Doch es wurde nicht nur gefeiert. Während die Spieler nach dem 33:29-Heimsieg mit den Fans jubelten, galt es auch Abschied zu nehmen. Abschied vom OSC Rheinhausen. Abschied von jahrelanger Tradition. Der OSC bestritt gegen ART Düsseldorf sein letztes Ligaspiel. In der kommenden Saison startet die neue SG OSC Löwen Duisburg. Abteilungsleiter Manfred Loepke-Gilles, seit nunmehr 50 Jahren Vereinsmitglied, konnte im Hintergrund der Feierlichkeiten das ein oder andere Tränchen nicht unterdrücken. Teammanager Mirko Bernau gab nach Spielschluss zu: "Zwischendurch habe auch ich gedacht, es könnte vielleicht ein Tränchen kullern. Es gibt aber Leute, die noch viel länger hier beim OSC sind als ich. Ich sehe das Ganze letztlich pragmatisch."

Wehmut verspürte auch der scheidende Kapitän Mirko Szymanowicz. Dem Polizeibeamten, der zum Ligakontrahenten Eintracht Hagen wechselt, mögen wohl zahlreiche Erinnerungen an seine Zeit beim OSC durch den Kopf gegangen sein. "Es war für uns alle kein leichtes Spiel", verriet Szymanowicz: "Ich werde sicher mal vorbeischauen und wünsche der SG alles Gute." Dem Rückraumspieler fällt der Abschied nicht leicht: "Wären die Planungen damals weiter fortgeschritten gewesen, dann wäre es vielleicht anders gelaufen."

Zwar war der Heimerfolg gegen Düsseldorf kein spielerischer Leckerbissen. Dennoch schaffte es die junge Mannschaft ein weiteres Mal, ihre Fans mitzureißen. ART Düsseldorf präsentierte sich über weite Strecken als Gegner auf Augenhöhe. In einer hitzigen Partie behielt der OSC dennoch die Oberhand. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase. Nachdem ART in der 56. Minute zum 28:28 ausglich, setzte sich der OSC bis zur 58. Minute auf 31:28 ab. Nach 60 Minuten stand ein 33:29-Erfolg, der mit Tabellenplatz fünf belohnt wurde. Dieses herrausragende Abschneiden brachte Mirko Bernau erneut zum Grübeln: "Es ist traurig, dass so eine Mannschaft auseinandergerissen wird." Immerhin: Mit Marcel Wernicke gab dem Teammanager ein weiterer Spieler aus dem aktuellen Kader seine Zusage für die kommende Spielzeit.

(tob)
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