MSV-Spiel am Sonntag Polizei bereitet sich auf Hochrisikospiel vor

Duisburg · Am Sonntag empfängt der MSV Duisburg den 1. FC Köln in der Arena. In einem Fanbrief und mit einer Mitteilung an die Anwohner ruft die Polizei die Fans zur Zurückhaltung auf.

 Im November fielen Fans des 1. FC Köln beim Auswärtsspiel in Darmstadt durch Pyrotechnik negativ auf.

Im November fielen Fans des 1. FC Köln beim Auswärtsspiel in Darmstadt durch Pyrotechnik negativ auf.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Wenn der MSV auf den 1. FC Köln trifft, geht es auch abseits der Geschehnisse auf dem Rasen immer wieder heiß her. Die Mitglieder der Ultra- und Hooliganszene der Kölner gelten als aggressiv – vor allem wenn es um Begegnungen gegen andere Clubs aus Deutschlands Westen geht. Und auch die Duisburger Anhänger haben bei Begegnungen gegen Köln in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass sie keine Kinder von Traurigkeit sind. Der Fanbrief, den die Duisburger Polizei nun vor der Begegnung veröffentlicht hat, liest sich dementsprechend alarmierend. Man werde Straftaten, denen man Gewahr werde, konsequent verfolgen.

Die Duisburger Polizei rechnet mit mehreren Tausend Gästefans, darunter auch einige der sogenannten Kategorien B (gewaltbereit) und C (gewaltsuchend). „Wir werden mit mehreren Hundert Beamten vor Ort sein, um das Spiel abzusichern“, sagt Peter Schreckenberg, Direktionsleiter Gefahrenabwehr bei der Duisburger Polizei. „Fairplay sollte nicht nur für die Spieler auf dem Rasen gelten. Deswegen appellieren wir an die Fans, sich an die Spielregeln zu halten. Wir freuen uns, wenn alle ein friedliches Derby genießen können.“

Das Konzept der Polizei für das Hochrisikospiel sieht eine strikte Trennung der (organisierten) Fangruppen vor. Das Ziel der Polizei Duisburg sei es, die Sicherheit dieses Fußballspiels mit professioneller Neutralität zu gewährleisten, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Fanbrief der Behörde. „Das heißt, wir differenzieren nicht nach Vereinszugehörigkeit, sehr wohl aber zwischen friedlichen und gewaltsuchenden beziehungsweise -tätigen Fans. Friedliche, fußballorientierte Fans sind jederzeit von Herzen willkommen in Duisburg.“

Im Weiteren scheint die Behörde damit zu rechnen, dass es sowohl im Stadion als auch auf dem Anreiseweg der Kölner Fans zum Einsatz von Pyrotechnik kommen könnte. In dem Wissen, dass eine Aufforderung auf den Einsatz von Bengalos und Rauchtöpfen zu verzichten, wohl fruchtlos wäre, appelliert die Polizei deshalb an die Vernunft der Anhänger: „Wir bitten alle Fans eindringlich, auf die Verwendung von Pyrotechnik zu verzichten, um die Gesundheit und das Leben anderer nicht zu gefährden“, schreibt die Polizei. Darüber hinaus weist sie darauf hin, dass sie das bei solchen Veranstaltungen geltende Vermummungsverbot konsequent durchsetzen wird. „Verstöße haben strafrechtliche Konsequenzen und können zum Ausschluss von der Veranstaltung und gegebenenfalls zu einem bundesweiten Stadionverbot führen“, heißt es.

Die gleiche Konsequenz mit der das Vermummungsverbot durchgesetzt werde, gelte auch für die Durchsetzung von geltenden Stadionverboten wie bei der Verfolgung von rassistisch motivierten Straftaten.

Was den Anreiseweg angeht, rechnet die Polizei damit, dass ein Großteil der Kölner Fans über den S-Bahnhof „Im Schlenk“ zum Stadion gelangen will. Deshalb hat sie die Anwohner der Straße angeschrieben und darauf hingewiesen, dass es am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr im Rahmen des Einsatzes zu diversen Sperrmaßnahmen und Behinderungen kommen wird.

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