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Eltern helfen Schule Eltern machen die Schule blau

Wersten · An der Werstener Henri-Dunant-Grundschule haben engagierte Eltern einen Schulflur neu gestrichen. Die Schülerschaft überreichte ihnen zum Dank Süßes und selbst gebastelte Karten.

 Die Schüler Zara (9) und Nils (9) bedanken sich mit kleinen Geschenken bei Eltern und Lehrern für deren Bemühungen, die Schule schön zu gestalten.

Die Schüler Zara (9) und Nils (9) bedanken sich mit kleinen Geschenken bei Eltern und Lehrern für deren Bemühungen, die Schule schön zu gestalten.

Foto: Anne Orthen (ort)

In der Henri-Dunant-Schule ist der endlos scheinende Flur frisch gestrichen: Der obere Teil zeigt sich sommerhimmelblau – in der Farbe der Schul-T-Shirts – der Sockelbereich kräftig tintenfarben. Hier waren keine Profis am Werk, sondern engagierte Eltern. Vor Kurzem fanden sich einige von ihnen in der Schule ein, um von den Kindern einen süßen Gruß und eine selbstgebastelte Karte in Empfang zu nehmen. Damit sagten Zarah und Nils stellvertretend für ihre Mitschüler Danke. „Gut“ finden sie den frisch renovierten Flur. Und „Nö“ - Graffiti hätten den Neunjährigen als Alternative nicht gefallen.

 „Der Schulflur war gelb und hatte deutliche Gebrauchsspuren“, erklärt Schulleiterin Melanie Gregrovic. Die Schulpflegschaft verordnete ein frisches Outfit. „Wir hatten Eltern eingeladen und um Hilfe gebeten, 20 konnten wir motivieren“, sagt Nina Gawlick, Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Wir sind ganz schön terrorisiert worden“, brummt Muhammed Kurt. „Jeder hat sein Leid getragen“, greift Andrea Brunstein den Faden auf. Schließlich lösen die Anwesenden lachend ihre gespielte Grummelei auf. Sie hätten gerne geholfen, heißt es einträchtig. „Und ein bisschen Terror gehört eben dazu“, verteidigt sich Nina Gawlick neckend.

Jeder hat das eingebracht, was er konnte: Zeit, handwerkliches Geschick, Material, Verpflegung. „Nach dem Abkleben und Reinigen der Fenster ist mir erst die große Anzahl bewusst geworden“, stöhnt Andrea Brunstein schelmisch. Neben dem sichtbaren Ergebnis gebe es einen wunderbaren Nebeneffekt. „Unsere Arbeit fördert die Gemeinschaft. Eine Mutter hat mir mal gesagt, man fühle den Spirit in dieser Schule“, erzählt Nina Gawlick. Dieser gute Geist zeige sich bei zahlreichen Aktivitäten, etwa dem Theaterstück, das alljährlich Eltern von ehemaligen Schülern aufführen, meint ihre Stellvertreterin Azita Mohseni. „Im kommenden Jahr haben wir ein Zirkusprojekt“, verrät Mohseni. Finanzielle Unterstützung käme vom Förderverein.

Mit 272 Schülern täglich, die teils im Offenen Ganztag bis 16.30 Uhr ihre Zeit in der Schule verbringen, werden die Räume nun zwangsläufig strapaziert. Für die Klassenzimmer greifen Eltern und Lehrer ohnehin seit vielen Jahren schon zu Farbeimer und Pinsel: jährlich für zwei Räume. „Wenn wir Wasserschäden oder Schimmelbefall haben, funktioniert die Renovierung auch mit einem Antrag bei der Stadt. Bei normaler Abnutzung dauert es aber gefühlt eine Ewigkeit“, sagt Melanie Gregrowic. „Das darf man auch mal sagen“, fügt er mit Blick auf den etwas bangen Ausdruck von Hausmeister Axel Fahlbusch hinzu. Er habe bei der Renovierung ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite gestanden, sei aber mehr als ausgelastet. Sicher war dieser Renovierungsakt nicht der letzte der aktiven Elternrunde. „Wenn Kinder sich wohlfühlen, dann steigert das die Lernfreude und dazu gehören freundliche Räume, in denen sie sich wohlfühlen“, findet Nina Gawlick das Fazit.

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