Düsseldorf Weiter kein Geld für Modernisierung des S-Bahnhofs Eller-Mitte

Eller · Dreck, Graffiti und kein Aufzug: Auch in der jüngsten "Modernisierungsoffensive" der Deutschen Bahn bis 2023 fehlt die Station Eller-Mitte. CDU-Politiker Christian Rütz erhöht nun den Druck und wendet sich an die Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten.

 Mehr als 1000 Personen am Tag frequentieren den S-Bahnhof Eller-Mitte.

Mehr als 1000 Personen am Tag frequentieren den S-Bahnhof Eller-Mitte.

Foto: Marc Ingel

Seit vielen Jahren setzen sich die Bezirksvertretung 8 und die Politiker im Düsseldorfer Südosten für einen barrierefreien Umbau der S-Bahn-Station Eller-Mitte ein. Von der Station im Herzen Ellers mit Ausgang zur Gumbertstraße heißt es im aktuellen Stationsbericht des VRR, der Zustand sei "nicht akzeptabel". Es ist dort festgehalten, dass eine "Modernisierung erforderlich, die Finanzierung aber nicht gesichert" sei. Der S-Bahn-Haltepunkt sei nicht nur ständig stark verunreinigt und mit Graffiti verschmiert, vor allem fehle an dem von mehr als 1000 Menschen am Tag frequentierten S-Bahnhof ein Aufzug oder ein anderer barrierefreier Zugang. Zudem sei der Bahnsteig nicht auf Höhe der dort verkehrenden S-Bahn-Züge.

Bisherige Initiativen der Bezirksvertretung 8 für eine Modernisierung des Bahnhofs verliefen ins Leere. Trotz wiederholter Bitten ist die Station von VRR, Land und Bund bisher nicht in die "Modernisierungsoffensiven" (MOF) eins und zwei und auch nicht in die anstehende MOF drei aufgenommen worden. Christian Rütz, Mitglied des Rates und der Bezirksvertretung 8 für die CDU, lässt dieser unbefriedigende Zustand nicht ruhen. Er hat jetzt in einem Brief seine Parteikollegen im Bundestag, Sylvia Pantel und Thomas Jarzombek, wie auch SPD-Mann Andreas Rimkus aufgefordert, sich weiterhin für einen barrierefreien Umbau des S-Bahnhofes gegenüber der Bahn einzusetzen.

Verkehrsfachlich und politisch sei die Nicht-Aufnahme des S-Bahnhofs in das MOF-Programm unerklärlich. "Denn für die Auswahl der Stationen ist keine Priorisierung anhand bestimmter objektiv zu messender Kriterien wie Nutzerzahlen, Zustand oder verkehrliche Bedeutung erkennbar", so Rütz. Einem aktuellen Schreiben der Stadtverwaltung ist zu entnehmen, dass eine auf Anregung der BV 8 erfolgte Nachmeldung zur Modernisierungsoffensive drei ohne Erfolg blieb. Darin heißt es, dass in der Vereinbarung für MOF drei (bis 2023) insgesamt 21 S-Bahnhöfe berücksichtigt seien (unter anderem auch Völklinger Straße und Friedrichstadt), Eller-Mitte aber eben nicht. Und die Verwaltung schätzt die Wahrscheinlichkeit als sehr gering ein, die Station nachträglich in das Programm einstellen lassen zu können, da MOF drei mit einem konkreten Finanzierungsplan unterlegt sei, der im Rahmen der Vereinbarung nicht überschritten werden dürfe.

Nicht anders klingt das in einem Brief der Bahn: Die der Deutschen Bahn und dem VRR zur Verfügung stehenden Mittel seien in den Projekten dieser Vereinbarung vollständig gebunden, eine nachträgliche Aufnahme des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Eller-Mitte sei daher nicht möglich. "Sollten künftig Nachfolgeprogramme zum barrierefreien Ausbau von Stationen durch den Bund oder das Land initiiert und die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden, sind wir gerne bereit, weitere Gespräche zu einer Aufnahme des Bahnhofs Eller-Mitte zu führen", heißt es abschließend wenig verheißungsvoll. Einzige weitere Alternative: Die Stadt müsste finanziell einspringen. Aber da besteht derzeit auch wenig Grund zur Hoffnung.

"Als Politiker für den Stadtbezirk 8 halte ich die derzeitige Situation am Bahnhof Eller-Mitte im Sinne der Mobilitätseingeschränkten, von Müttern mit Kinderwagen und der älteren Nutzer des ÖPNV für unerträglich", sagt Rütz dazu. Es mache einen schlicht traurig, dass sich Deutsche Bahn und Stadtspitze nicht ausreichend für die Barrierefreiheit im Düsseldorfer Südosten engagieren würden. Für den S-Bahnhof Eller-Mitte sei aktuell nicht einmal absehbar, wann sich der Zustand ändern könnte. "Mobilität findet nicht nur am Hauptbahnhof und auf dem Bahnhofsvorplatz statt, sondern gerade auch in den Stadtteilen", kritisiert der Christdemokrat.

(RP)
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