Wegen Anschlagsplänen: Mutmaßliche Islamisten in Gera festgenommen
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Eller/Wersten Mobile Redaktion am Abstellbahnhof

Eller/Wersten · Mit eisenbahntypischen Geräuschen könnten die Anwohner von Speyerweg und Grüner Weg leben. Manchmal aber wummern Motoren und Lüfter tage- und nächtelang. Dieser Lärm ist für die Menschen unerträglich.

Die Anwohner des Speyerwegs leiden schon seit Jahren unter dem Lärm, der vom Abstellbahnhof Wersten ausgeht. Unzählige E-Mails hat Michael Strelow an die Deutsche Bahn geschickt und an das Eisenbahnbundesamt, damit sich etwas verändert für ihn, für die Nachbarn. Denn Strelow ist nicht allein mit dem Problem. Auch Markus Becker schreibt inzwischen Mails an Amt und Unternehmen, "auch wir konnten nicht in den Schlaf finden", sagt er. Ungünstigerweise liege sein Schlafzimmer an den Schienen. "Wir haben uns auf einem Anrufbeantworter der Bahn beschwert", sagt er. Ohne Erfolg.

Mehr als 19 Stunden hätten zum Beispiel aufgerüstete Züge an Christi Himmelfahrt auf den Gleisen gestanden, beklagt Ute Reinhardt, ebenfalls Anwohnerin. Ab 5.30 Uhr in der Früh begann das Wummern, ein beleuchteter Zug am Speyerweg in Höhe der Hausnummern 88 bis 92 war zu sehen. Eine Qual sei die monotone Dauerbeschallung, "und welch ein Stromverbrauch", ärgert sich Reinhardt.

Seit Weihnachten hat sich der Lärm sogar ausgeweitet. Auch die Anwohner des Grüner Wegs sind jetzt betroffen. "Obwohl es ruhig war in den letzten Tagen", sagt Petra Krüger - sie fürchtet, dass der Lärm jederzeit wieder zurückkommen kann. Mal ist es zu kalt, mal zu warm, die Züge müssten vorbereitet werden, die Batterien seien empfindlich, die Bahn sei zuerst da gewesen. "Eisenbahntypische Geräusche sind das nicht", sagt Krüger. Weil es auch ruhigere Zeiten gab, "von Juli bis Dezember 2016 liefen keine Motoren oder Aggregate, es geht also", ergänzt Strelow.

Der Abstellbahnhof soll nicht nur Thema unter den Anwohnern bleiben, auch die Mobile Redaktion, die morgen, 16 Uhr, zum Grüner Weg in Höhe der Hausnummer 61 kommt, wird sich mit dem Lärm beschäftigen. Die Anwohner sind eingeladen, Stadtteilpolitiker, die Deutsche Bahn, die Stadt und das Eisenbahnbundesamt. Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen hat sein Kommen zugesichert, er will Kollegen aus der Bezirksvertretung mobilisieren. Einen Antrag zum Lärm und Dieselabgasgeruch am Abstellbahnhof hat die CDU-Ratsfraktion formuliert, den Ratsmitglied Dieter Reinold in die nächste Sitzung des Umweltausschusses einbringen will. "Wir müssen keine dicken Bretter bohren, sondern Kanthölzer", fürchtet Reinold. Aber: "Wir wollen und wir werden Gespräche führen", ist Reinold überzeugt. Eine Absage hat es vom Eisenbahnbundesamt (EBA) gegeben, "leider ist uns eine Teilnahme nicht möglich", heißt es von einem Sprecher. Im Bereich des Abstellbahnhofs sei das EBA in der Vergangenheit mehrfach Anwohnerbeschwerden nachgegangen. "Gemeinsam mit den verantwortlichen Unternehmen wurde nach Lösungen gesucht, um die Situation im Sinne der Anwohner zu verbessern. Im Ergebnis hat die Bahn ihr Betriebskonzept soweit wie möglich optimiert", sagt ein Sprecher und verweist auf die Deutsche Bahn, die Mitarbeiter schicken will zur Mobilen Redaktion, um das Gespräch zu den Bürgern zu suchen.

(RP)
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