Ständehaus-Treff Ursula von der Leyen punktet mit Offenheit

Düsseldorf · Düsseldorf war am gestrigen Abend wieder durch eine "Dügida"-Demo halb lahmgelegt - aber das kann eine Bundesverteidigungsministerin, die ja schon qua Amt durchsetzungsstark sein muss, nicht von ihrem Besuch des Ständehaus-Treffs abhalten.

 Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (2.v.l.) mit Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinischen Post Mediengruppe, Oberbürgermeister Thomas Geisel und Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung NRW (v.l.).

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (2.v.l.) mit Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinischen Post Mediengruppe, Oberbürgermeister Thomas Geisel und Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung NRW (v.l.).

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ursula von der Leyen fuhr wie vereinbart am alten Landtag vor, um sich vor 550 Gästen den Fragen von RP-Chefredakteur Michael Bröcker zu stellen. Dass sie heute ein ganz anderes Standing hat als bei ihrem ersten Ständehaus-Besuch 2009, wurde schnell klar.

Damals legte von der Leyen einen sympathischen Auftritt hin, sprach als Regierungsneuling - sie war Familienministerin - entwaffnend offen, was einigen schon als naiv vorkam; und sie berichtete von Ministerkollegen, deren Telefonstil bisweilen das Gebrüll ist. So geht wohl heute niemand mehr mit der 56-Jährigen um, die immer wieder als mögliche Merkel-Nachfolgerin genannt wird - was sie charmant, aber entschieden wegredete. Ihre Freundlichkeit darf man eben nicht mit Schwäche verwechseln.

Sie nimmt die Dinge, die auf sie zukommen, pragmatisch an und googelt notfalls mal schnell, worum es geht, etwa den Begriff Verteidigungspolitik, als ihr Merkel das Ministerium dafür andiente. Was wohl vor allem haften bleiben dürfte, ist von der Leyens Schilderung des Lebens mit dem dementen Vater - belastend, wichtig und erfüllend. Hier wie beim Thema Familie und Zuneigung punktete die Ministerin und beeindruckte. Unter den Gästen dürfte wegen des angespannten Verhältnisses Europa/USA und der Ukraine-Krise vor allem US-Generalkonsul Stephan A.

Hubler sehr aufmerksam zugehört haben. Ebenfalls im Saal waren Oberbürgermeister Thomas Geisel, der neue Ärztliche Direktor der Uni-Klinik, Klaus Höffken, Andreas Ehlert (Präsident Handwerkskammer), Patrick Schwarz-Schütte (Black Horse Investment), Karl Hans Arnold (Vorsitzender der Geschäftsführung Rheinische Post Mediengruppe), Ergo-Vorstand Olaf Bläser, Michael Grütering (Arbeitgeberverbände) sowie Polizeipräsident Norbert Wesseler.

(ujr)
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