André Kaczmarczyk Schauspieler auf dem roten Sofa

Düsseldorf · Zum Talk mit André Kaczmarczyk im Theatermuseum fand sich ein sehr interessiertes und kundiges Publikum ein. Alle Stühle waren besetzt, als der Schauspieler aus dem Düsseldorfer Ensemble auf dem "roten Sofa" Platz nahm. Moderator Frank Labussek betonte die hohe Präsenz und Rollenfrequenz Kaczmarczyks - er sei Schauspieler nicht geworden, sondern es immer schon gewesen. Damit liegt er nicht falsch. Der gebürtige Thüringer erzählte von "Erweckungserlebnissen" im Zirkus, im Marionettentheater und im Kinderstück "Der Hase und der Igel".

 André Kaczmarczyk zu Gast auf dem roten Sofa

André Kaczmarczyk zu Gast auf dem roten Sofa

Foto: hans-jürgen bauer

Zum Talk mit André Kaczmarczyk im Theatermuseum fand sich ein sehr interessiertes und kundiges Publikum ein. Alle Stühle waren besetzt, als der Schauspieler aus dem Düsseldorfer Ensemble auf dem "roten Sofa" Platz nahm. Moderator Frank Labussek betonte die hohe Präsenz und Rollenfrequenz Kaczmarczyks - er sei Schauspieler nicht geworden, sondern es immer schon gewesen. Damit liegt er nicht falsch. Der gebürtige Thüringer erzählte von "Erweckungserlebnissen" im Zirkus, im Marionettentheater und im Kinderstück "Der Hase und der Igel".

Etwas später, als Neunjähriger im Theaterjugendclub in Eisenach, konnte er sich schon keinen anderen Beruf mehr vorstellen. Nach Abitur und Studium war er zunächst freier Schauspieler und genoss die Wanderjahre durch alle Sparten. Wilfried Schulz, damals Intendant in Dresden, gelang es dann, ihn fest an sein Ensemble zu binden und gemeinsam mit ihm 2016 nach Düsseldorf zu wechseln. Die Zeit in Dresden wirkt nach, insbesondere die Pegida-Aufmärsche: "Da zogen jede Woche bis zu 30.

000 Demonstranten mit Fahnen und Fackeln am Theater vorbei, die Atmosphäre war aufgeladen." Bei dem durch zwei unterschiedliche Systeme geprägten Publikum stellt er Unterschiede fest: "Dresden ist weniger experimentierfreudig, Düsseldorf weltoffen und international. Die Rheinländer mögen es gern ein bissel lustig. Ein Spaßpublikum ist es aber nicht, es gibt schon den Wunsch nach Auseinandersetzung. Wir spüren auch, wie sehr die Leute ihr Theater lieben. Da geht einem die Brust auf." Außer in "Fabian", "Caligula" und "Jeff Koons" brilliert André Kaczmarczyk derzeit in Robert Wilsons "Sandmann".

Seine Bereitschaft, sich zu verausgaben, ist beeindruckend und wurde im Vorjahr mit dem Publikumspreis "Gustaf" honoriert. "Ich kann nicht anders, ich will das mit aller Wucht machen", sagt er. "Das ist ja meine Arbeit, die darf mich auch etwas kosten. Ich muss brennen und ein Feuerwerk abfackeln für die Leute."

(go)
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