Galopp Juniorenpreis mit langer Tradition

Düsseldorf · Am Sonntag steht in Grafenberg das Rennen der Zweijährigen auf dem Plan. Der Junioren-Preis, der diesmal mit dem Untertitel Großer Preis des Laki’s gelaufen wird, ist in all den Jahren in seinem Charakter gleich geblieben: Es ist ein Rennen für zweijährige Pferde, in dem oft genug spätere Cracks an den Start gingen.

 Stalljockey Andrasch Starke reitet diesmal auf Millionaire.

Stalljockey Andrasch Starke reitet diesmal auf Millionaire.

Foto: Horstmüller/HORSTMUELLER GmbH

In den Annalen des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins taucht bereits im Jahre 1927 ein Rennen mit dem Namen Junioren-Preis auf. Als Sieger ist ein Pferd namens Meisterpolier verzeichnet, dessen Schicksal allerdings im Nirwana verschwunden ist. Genaueres weiß man über seinen damaligen Jockey: Ernst Grabsch, eine der Koryphäen seiner Zeit. Er hatte ein exzentrisches Privatleben, leistete sich mehrere Diener, Chauffeur, Gärtner und Köche, raste mit einem Rennboot über den Berliner Müggelsee, war in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einer der bestverdienenden Sportler Deutschlands. Nach dem zweiten Weltkrieg war er einer der größten Jockeys seiner Zeit, Champion und Derbysieger, allerdings nicht mehr in die Spur, arbeitete als Tennislehrer und Hühnerzüchter, schied schließlich 1963 aus dem Leben.

Die Jockeys, die am Sonntag auf der Grafenberger Rennbahn im Junioren-Preis in den Sattel steigen, heißen Starke, Murzabayev, Pecheur oder de Vries, haben mit Grabsch sicher das Können gemein. Doch steht zu vermuten, dass sie in ihren jeweiligen Heimen eher nicht auf eine vielköpfige Dienerschaft zurückgreifen können. Der Junioren-Preis, der diesmal mit dem Untertitel Großer Preis des Laki’s gelaufen wird, ist jedoch in all den Jahren in seinem Charakter gleich geblieben: Es ist ein Rennen für zweijährige Pferde, in dem oft genug spätere Cracks an den Start gingen. Die Namen Lomitas, Platini oder Lando mögen auch Menschen etwas sagen, die dem Galopprennsport eher nicht so nahe stehen, sie haben ebenso den Junioren-Preis gewonnen wie etwa vor zwei Jahren Rubaiyat, der später zum „Galopper des Jahres“ gewählt wurde.

Neun Zweijährige sind es, die sich diesmal um ein Preisgeld von 22.500 Euro bewerben, der amtierende Deutsche Meister, Henk Grewe aus Köln, stellt gleich ein Drittel davon und dürfte beste Chancen haben. Stalljockey Andrasch Starke hat sich für Millionaire entschieden, ein erst einmal gelaufener Hengst, der dabei auch nur Dritter war, sich aber im Training deutlich verbessert zeigte. Bei diesem dritten Platz war er hinter Gestüt Röttgens Ariolo, der mit Martin Seidl im Sattel auch diesmal dabei ist, von den Buchmachern als Favorit gehandelt wird. „Falsch gemacht hat er bislang noch nichts“, sagt sein Trainer Markus Klug, was auch für seine zweite Starterin Mylady (Maximm Pecheur) gilt. Ein Start, ein Sieg ist ihre Bilanz.

Damit kann Grand Cru noch nicht dienen. Die Lokalmatadorin, im Training bei Sascha Smrczek, steht im Besitz des Stalles Radschläger, hinter dem sich mehrere Prominente aus dem öffentlichen Leben der Landeshauptstadt verbergen. „Wir wollen es einmal gegen diese Pferde riskieren“, sagt Smrczek zu den Chancen der Schimmelstute, die ihre bisherigen Leistungen noch einmal steigern muss.

Neun Rennen (erster Start 13.30 Uhr) stehen auf dem Programm, es ist der vorletzte Renntag der Saison in Grafenberg, Anfang Oktober ist bereits Saisonschluss. Die Zeiten, zu denen noch Silvester in Düsseldorf Pferderennen stattfanden, sind lange Historie.

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